14 4/2024 IM LAND DES HERRN hauenen Basaltsteinen errichtet, wie sie an Ort und Stelle zuhauf zu finden sind. Die Häuser bestehen normalerweise aus drei Räumen, die sich um einen offenen Innenhof gruppieren. Diese Räume waren sowohl Wohn- und Arbeitsräume als auch Ställe für die Haustiere. Die Mauern sind nicht sehr dick, woraus man schließen kann, dass es kein zweites Geschoss und keine schwere Dachkonstruktion gab. Die Dächer waren mit einem Gemisch von Zweigen, Stroh und Erde gedeckt, wovon nichts erhalten ist. So wird die eben zitierte Stelle aus dem Markusevangelium (Mk 2,4) deutlich: …deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Liege durch die Öffnung hinab. Der große Platz nach dem Eingangsbereich, westlich von Kirche und Synagoge, wurde 2013 von einer Südtiroler Firma neugestaltet. So konnte dem steigenden Besucheransturm Rechnung getragen werden: Auch wenn eine größere Zahl von Gruppen im Areal sind, finden sie Platz, ohne sich gegenseitig zu stören. Unter den links vom Eingang ausgestellten Bauteilen verdienen einige besondere Beachtung. Interessant sind Dekorationselemente: Zweige und Früchte, wie sie beim Laubhüttenfest getragen werden; zwei siebenarmige Leuchter (Menorot); der sechszackige „Davidstern“, der später zum Symbol für Israel schlechthin wurde; der fünfzackige „Salomostern“, dem manchmal magische Bedeutung zugeschrieben wird; ein geschlossener Wagen, der gewöhnlich als beweglicher Toraschrein für die Aufnahme der Handschriften der Heiligen Schrift angesehen wird – nach anderen könnte es sich dabei auch um eine Darstellung der Bundeslade im Jerusalemer Tempel handeln. Eine aramäische Inschrift auf einer Säule (5.Jahrhundert) lautet: „Alphäus, der Sohn des Zebedäus, des Sohnes des Johannes, stiftete diese Säule. Möge sie ihm zum Segen sein“ und bezeugt somit, wie sich die Namen der Apostel hier am See durch Jahrhunderte gehalten haben (vgl. Mt 10,2). An der Ecke steht ein römischer MeiAusgrabungen der Wohnhäuser, im Hintergrund die Grundmauern der Synagoge
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