4/2024 31 as sogenannte Schwert des Gottfried von Bouillon ist ein bemerkenswerter Gegenstand, der älteste und vielleicht der einzige, der die Grabeskirche in Jerusalem nie verlassen hat. Schon im 15.Jahrhundert wurde es an diesem Ort deponiert und verblieb seither dort. Es wird in der historischen Abteilung des Terra Sancta Museums ausgestellt werden, des Museums der Kustodie des Heiligen Landes. Sie entsteht zurzeit in der Altstadt von Jerusalem. Dort sollen die vielen Aufgaben der Franziskaner gewürdigt werden: So hüten sie die Heiligen Stätten, in denen sie auch Gottesdienste feiern, sie unterstützen die dortige Bevölkerung und empfangen Pilger und Botschafter. Jemanden zum Ritter vom Heiligen Grab zu schlagen war eines ihrer Privilegien, ein wichtiges, da der Kustos dafür päpstliche Gewänder tragen durfte. Nach den Berichten der Pilger zu urteilen, scheint sich das Zeremoniell des Ritterschlags im Laufe der Jahrhunderte wenig geändert zu haben. Am Ende ihres Aufenthalts in Jerusalem ließen sich die künftigen Ritter in der Basilika einsperren, um die Nacht im Gebet zu verbringen. Dann beichteten sie und nahmen an der heiligen Messe in der Ädikula der Auferstehung teil, dem Ort, an dem sie danach zu Rittern geschlagen wurden. Bis zum 15.Jahrhundert war der Kustos beim Ritterschlag anwesend, ohne ihn selbst auszuführen. Der Herzog von Gennes erzählt in seinem Werk Die Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem, dass eine wichtige Entwicklung in der zweiten Hälfte des 15.Jahrhundert mit einem „verehrten Johann von Preußen“ zu tun hat. Dessen genaue Identität bleibt ein Rätsel, aber es handelt sich um einen Ritter wahrscheinlich hochadeliger Herkunft. Er stammte aus Preußen, genauer Das sogenannte Schwert des Gottfried von Bouillon Benoît Constensoux D Das Schwert des Gottfried von Bouillon am bisherigen Platz in der Sakristei der Grabeskirche
RkJQdWJsaXNoZXIy NDQ1NDk=