franziskaner 3|2022 31 ©zumapress – picture.alliance.com hat. Infolgedessenwurden Regimegegner:innenwie Kriminelle gejagt. Friedliche und gewaltlos Demonstrierende wurden erschossen und getötet. Darüber hinaus führte die Junta nachts Verhaftungen durch und wies die Familienangehörigen am nächsten Tag an, die Leichen abzuholen. Auch viele Gefangene starben während dieser brutalen Militärinquisition. Junge Menschen, die »Generation Z« (nach 1990 Geborene), begannen zu spüren, dass die gewaltlose Revolution an ihre Grenzen kam. Daher entschieden sich viele für den bewaffneten Guerillakampf im Namen der »Selbstverteidigung« als »People`s Defence Force« (PDF). Krieg gegen die eigene Bevölkerung Die Soldaten greifen die PDF mit modernen automatischen Maschinengewehren, Artilleriebeschuss, chemischen Waffen, Hubschraubern und Kampfflugzeugen an. Die PDF hat meist nur traditionelle, handgefertigte Gewehre. Mehr als eine halbe Million Soldaten zählt das Militär von Myanmar. Es ist ausgerüstet mit modernem professionellemKriegsgerät und finanziert sich durch den Verkauf von fossilen Brennstoffen und Edelsteinen. Auf der anderen Seite kämpft eine Gruppe unerfahrener junger Männer, die über keinerlei Mittel verfügen. Das Leben vieler jungerMenschenwurde bereits geopfert: 122 junge Frauen, 724 junge Männr und 110 Kinder kamen allein während der Frühlingsrevolution bis zum 5. März 2022 ums Leben. Auch die Länder, die nach demPutsch Waffen an dieMilitärjunta inMyanmar verkauft haben, sind für den Tod vieler Zivilist:innen verantwortlich. DieMilitärjuntawendetdievondenehemaligenbritischen Kolonialherren gelernte »Vier-Schnitte-Strategie« an: Inhaftierung, Folter und Hinrichtung von Dorfbewohner:innen; systematische Zerstörung ihrerWiderstandskraft, das heißt: der Ernte, der Lebensmittelvorräte, des Demonstranten fliehen am 2. März 2021 vor demMilitär, das Tränengas einsetzt. Es ist der 30. Protesttag nach demMilitärputsch in Myanmar. Heute sind solche Proteste kaum noch möglich, denn das Militär führt einen brutalen Krieg gegen die eigene Bevölkerung.
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