Franziskaner - Winter 2022

39 franziskaner 4|2022 Kontinuität des Unrechts Bonn • Seit einigen Jahren findet die Diskussion zu Kolonialismus nicht mehr nur in Universitäten und NGOs statt, sondern hat sich zu einem breiten öffentlichen Diskurs entwickelt. Themen wie beispielsweise die Rückgabe von geraubten Kunstgegenständen rücken so immer mehr in den öffentlichen Fokus. Mit demneuenHeft der Grünen Reihe nimmt das franziskanische Hilfswerk »FranziskanerHelfen«(früherMissionszentrale der Franziskaner) die Debatte auf und lässt Autor:innen zu Wort kommen, diedas ThemaKolonialismus aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und aus theologischer, soziologischer, entwicklungspolitischer und medialer Perspektive begreifbar machen, warum es wichtig ist, auch heuten noch über Kolonialismus zu sprechen. Die Bände der »Grüne Reihe« können auf der nachfolgenden Website heruntergeladen werden: 33 www.franziskaner-helfen.de Meldungen aus der weltweiten Ordensgemeinschaft Rom • Ende 2021 zählte der Orden der Minderbrüder (OFM) weltweit 12.127 Brüder in 119 Ländern, davon 325 Novizen und 1.409 zeitliche Professen (445 Postulantennichtmitgezählt), 3 Kardinäle, 106 Bischöfe. 1.303 Brüder leben in Afrika und im Nahen Osten; 2.958 in Lateinamerika; 983 in Nordamerika; 1.548 in Asien und Ozeanien; 3.136 in Westeuropa; 2.209 in Osteuropa. Ukraine • Vom 27. bis 30. Oktober besuchte der Generalminister Br. Massimo Fusarelli die Brüder der ukrainischen Ordensprovinz als Zeichen der Verbundenheit. Er bestärkte sie besonders in ihrer Hilfe für die vielen Kriegsflüchtlinge. Indonesien • Provinzial Br. Mikhael Peruhe berichtete in einem Brief an denGeneralminister, dass keiner derMitbrüder durch das Erdbeben am21. November verletzt worden sei. Allerdings starben fast 300Menschen, über 20.ooo Häuser wurden schwer und fast 70.000 Häuser leicht oder mittelschwer beschädigt. Da die Hilfsorganisationenmeist nur die Städte erreichen, konzentrierten die Brüder ihre Hilfe für die Menschen in Westjava vor allem auf abgelegeneDörfer undwollen dort dieOpfer langfristig begleiten. Angola • Während seines Besuches bei den franziskanischen Mitbrüdern inAngola vom1.–10. Dezember nahmGeneralminister Br. Massimo Fusarelli die feierlichen Gelübde von acht angolanischen Franziskanern ab. Gegenwärtig zählt die franziskanische Gemeinschaft in Angola 30 Jahre nach ihrer Gründung 84 Brüder, darunter 56 zeitliche Professen, 12 Novizen und 16 Brüder mit feierlicher Profess. Hinzu kommen noch 16 Postulanten. 33 www.ofm.org Interfranziskanische Gemeinschaft verlässt das Klösterchen Hermeskeil Würzburg • Die interfranziskanische Kommunität imKlösterchen der Franziskaner in Hermeskeil (Diözese Trier) wird Ende Februar 2023 aufgehoben. Dies teilte der Vorstand der INFAG nach seiner konstituierenden Sitzung Mitte November in Würzburgmit. Damit endet ein sechsjähriges Gemeinschaftsprojekt in der gemeinsamen Trägerschaft von INFAG, der Deutschen Franziskanerprovinz, demBistumTrier, der Pfarrei St. Franziskus Hermeskeil und dem Förderverein. Nachdemdie Franziskaner 2017 Hermeskeil verlassen hatten, waren drei franziskanische Frauengemeinschaften bereit, mit einer gemeinsamen Kommunität die franziskanische Präsenz im Klösterchen fortzuführen. Tatkräftige Unterstützung erfuhrendie Schwestern vonengagiertenMitgliederndes Fördervereins, denen eine Fortführung des von den Franziskanern jahrzehntelang belebten geistlichen Ortes am Herzen lag. Nach demAusscheiden einer Schwester war es den franziskanischen Ordensgemeinschaften bedauerlicherweise nicht mehr möglich, weitere Schwestern für dieses Projekt abzustellen. 33 www.franziskanisch.net Bruder-FirminusKlause öffnet wieder die Pforten Düsseldorf • Schon seit Beginn der franziskanischen Präsenz in der Stadt kamen Arme und Obdachlose an die Pforte des Klosters und baten um Essen. Früher wurden Schmalzstullen durch die Klosterpforte gereicht, später bekamen die Hilfesuchenden inmodernen Räumen in der Oststraße, direkt neben der Marienkirche, eine gute Bewirtung … Zumindest eine gute Zeit lang, bis die Corona-Pandemie die Bedürftigenwieder auf dieStraße trieb.Mehr als zwei Jahre langwar aneinZusammensitzen in der Klause nicht zu denken. Nun konnten die Franziskaner inDüsseldorf die Pfortenwieder für alle öffnen. Jede und jeder ist den Brüdern willkommen. Nach der langen Durststrecke, in der die Gäste das Essen nur zurMitnahme vor der Klause bekommen konnten, dürfen nun endlich die Gäste wieder in den Speisesaal herein. Sie sind froh, dass sie wieder sitzen und sichmiteinander unterhalten können. Denn die Suppenküche ist viel mehr als eine Essensverteilstelle. Für vieleMenschendient sieals sozialer Treffpunkt. An sechs Tagen in der Woche werden sie in der Klause mit einer warmen, gesundenMahlzeit verköstigt. Bis zu 150Menschen nehmen täglich die Dienste der Brüder und der ehrenamtlich Helfenden in Anspruch. Eine warme Mahlzeit mit Nachtisch und belegten Brötchen, Obst und Gemüse: Hier bekommendieGäste, darunterWohnungslose,Migrant:innen, Flüchtlinge oder von Altersarmut betroffene Senior:innen Essen, ein freundliches Lächeln und ein gutes Wort. 33 klause.franziskaner.net

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