Franziskaner - Frühling 2023

43 FRANZISKANER 1|2023 Texte zum Weiterlesen aus Bibel und Koran Jesaja 58; Matthäus 4,1–11; Markus 1,12–13; Lukas 4,1–13; Matthäus 9,14–17; Markus 2,18–22; Lukas 5,33–39; Sure 2,183–187 Websites zum Entdecken >> www.islam-ist.de >> www.religionen-entdecken.de >> www.christenundmuslime.de Dr. Johannes Roth OFM österliche Bußzeit genannt wird. Diese Bezeichnung enthält in ihrem Namen bereits den Endpunkt des Fastens, das Osterfest, an dem Christinnen und Christen der Auferstehung Jesu von den Toten gedenken. Die Fastenzeit wird immer wieder durch den Sonntag, an dem nicht gefastet wird, unterbrochen. Denn jeder Sonntag ist ein Auferstehungsfest im Kleinen. Neben der Fastenzeit gibt es im Christentum auch besondere Fasttage: Der Aschermittwoch und der Karfreitag sind ganz strenge Fasttage und werden deshalb auch Fast- und Abstinenztage genannt. Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit, und am Karfreitag gedenken Christinnen und Christen der Kreuzigung Jesu. Aus diesem Grund hat sich auch bis heute der Freitag als wöchentlicher Fasttag erhalten. In der Tradition war zudem der Mittwoch als Fasttag vorgesehen. Auch im Islam hat das Fasten seit jeher eine große Bedeutung und gilt als eine der fünf Säulen des Islam. Damit gemeint sind fünf grundsätzliche Pflichten, die Musliminnen und Muslime einzuhalten haben. Im Fastenmonat Ramadan – der im 9. Monat des islamischen Mondkalenders begangen wird (2023 vom 23.3. bis 21.4.) und wegen seiner Abweichung von unserem christlichen Gregorianischen Sonnenkalender durch die Jahreszeiten wandert – erinnern sie sich an den Beginn der islamischen Offenbarung. Es ist für alle erwachsenen und gesunden Musliminnen und Muslime eine religiöse Pflicht, in diesem Monat zu fasten. Die Fastenden nehmen zwischen der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang keine Nahrung und auch keine Getränke zu sich, dürfen nicht rauchen und keinen Geschlechtsverkehr haben. Nach Sonnenuntergang findet immer das Fastenbrechen (»Iftar«) statt. Dazu sind alle eingeladen, und auch verschiedene Institutionen laden im Rahmen des interreligiösen Dialogs Andersgläubige dazu ein. Dann darf getrunken und gegessen werden. Neben dem Fastenbrechen gibt es vor der Morgendämmerung ein weiteres Mahl, das »Sahur« genannt wird. Der Ramadan endet mit dem großen Fest des Fastenbrechens, mit dem Zuckerfest (»Eid al-Fitr«). Dieses wird mit der ganzen Familie begangen, und es werden vor allem Süßspeisen und Süßigkeiten gegessen. Daher auch der Name des Festes. Beim Open (F)air Iftar des Muslimrats München treffen sich Muslime zum gemeinsamen Fastenbrechen im Luitpoldpark

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