Franziskaner - Sommer 2023

14 FRANZISKANER 2|2023 Zugang zu sicher verwalteter Trinkwasserversorgung1 Anteil der Bevölkerung in Prozent im Jahr 2020 Keine Daten 51 bis 75 1 bis 25 76 bis 98 26 bis 50 99 + 1 Sicher verwaltet: verbesserte Trinkwasserquelle, die auf einem Gelände zugänglich, bei Bedarf verfügbar und frei von Verunreinigungen ist. Quelle: WHO/UNICEF JMP (2021), Progress on household drinking water, sanitation and hygiene 2000–2020: Five years into the SDGs Bergbaukonzerne und der industriellen Landwirtschaft konsequent entgegenzutreten. Zudem müssten die reicheren Industriestaaten den am wenigsten entwickelten Ländern technologisch und finanziell bei einem effizienten Wassermanagement helfen. Für eine Trendwende ist es höchste Zeit, denn Bevölkerungswachstum, Verstädterung, zunehmender industrieller Wasserverbrauch und vor allem auch die weltweite Klimaerhitzung verschärfen den Wassermangel. Diejenigen Entscheidungsträgerinnen und -träger, die durch humanitäre Argumente nicht erreicht werden, sollten vielleicht die wirtschaftlichen Vorteile überzeugen: Laut Water.org würde ein allgemeiner Zugang zur Wasserversorgung und Abwasserentsorgung allein durch weniger Todesfälle einen wirtschaftlichen Nutzen von über 17 Milliarden Euro bringen. Es wird geschätzt, dass jeder in Wasser und sanitäre Anlagen investierte Dollar eine volkswirtschaftliche Rendite von vier Dollar durch geringere Gesundheitskosten, höhere Produktivität und weniger vorzeitige Todesfälle bringt. El Salvador geht das Trinkwasser aus Franciscans International (FI) hat diese Probleme schon lange vor der Formulierung der Nachhaltigkeitsziele durch die UN-Mitgliedstaaten angesprochen. Trotz seiner fundamentalen Bedeutung für uns Menschen wurde das Recht auf Wasser ursprünglich nicht in die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aufgenommen: In den frühen 2000er Jahren war FI Teil einer Koalition, die versuchte, dies zu ändern, und auf die Anerkennung des Rechts auf sauberes Wasser und sanitäre Versorgung drängte. 2010 folgte die UN-Generalversammlung dieser Aufforderung. In den darauffolgenden Jahren arbeitete FI daran, die Möglichkeiten, die diese Anerkennung bot, auszuschöpfen: beispielsweise durch die Veröffentlichung praktischer Leitfäden, die von Gemeinden genutzt werden konnten, um von ihren lokalen Behörden bessere Versorgung zu fordern.

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