42 FRANZISKANER 2|2023 RECHTS UNTEN © CONSCIOUS DESIGN – UNSPLASH.COM franziskaner aktuell WEITERE INFORMATIONEN ▶▶ WWW.FRANZISKANER.DE Mattenkapitel Vierzehnheiligen • Unter dem Motto »Ordensleben 2.0 – 800 Jahre Bullierte Regel« feierten 47 Brüder der Deutschen Franziskanerprovinz (29. Mai 1. Juni 2023) in Vierzehnheiligen ein nachpfingstliches brüderliches Treffen (Mattenkapitel). »Alles ge-Regel-t?«, fragte die Zeitschrift FRANZISKANER in ihrer ersten Ausgabe des Jahres 2023 mit Bezug auf das Regeljubiläum. Wie viel Regelung braucht unser Leben? Wie gehen die Brüder mit dem Grunddokument unseres Ordens heute um? Unter den drei Aspekten »Regel entdecken«, »Regel aneignen« und »Regel fortschreiben« versuchten sie eine Aktualisierung. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung sorgte eine Exkursion nach Bamberg mit Besichtigungen des Doms, der Bamberger Unterwelt und der Kirche St. Elisabeth sowie einem Besuch in einem der Bamberger Keller für ersehnte analoge brüderliche Begegnungen, die durch Corona lange entbehrt wurden. Acht Jahre Vivere Neviges • Seit acht Jahren gibt es nun die franziskanische Bewegung Vivere, die sich in Regionalgruppen organsiert und deren Mitglieder versuchen, franziskanische Spiritualität und eine franziskanische Lebenspraxis miteinander zu verbinden. Auf ihrem Jahrestreffen (30.6.–2. 7.2023) in Neviges stand neben der geschwisterlichen Begegnung und Bestärkung die Zukunft der noch jungen Bewegung im Zentrum: Wie können mehr jüngere Menschen für die franziskanische Idee und Lebenspraxis begeistert werden? Einige Anregungen ergaben sich aus einem Gespräch mit jüngeren Christinnen und Christen darüber, was sie sich von Vivere für sich und ihre Familien wünschen und erhoffen. Infos ▶▶ www.vivere-leben.de Franziskaner vermittelt Treffen mit Eziden Köln • An den Eziden (Jeziden) im Irak wurde von 2014 an ein systematischer Völkermord durch die Terrororganisation »IS« begangen: Männer wurden ermordet, Frauen und Mädchen versklavt und systematisch vergewaltigt. Laut UN-Angaben wurden bis zu 10.000 Eziden ermordet und über 7.000 ezidische Frauen und Mädchen entführt. Die Eziden mit ihrer uralten monotheistischen Religion siedelten ursprünglich vor allem im Nordirak, in Nordsyrien und im Südosten der Türkei. Verfolgung und Pogrome in den letzten 200 Jahren führten zu Flucht und Vertreibung und zur Verstreuung in alle Welt. Von den heute noch eine Million Eziden leben allein 200.000 in Deutschland und davon 3.000 ezidische Familien (15.000 Menschen) in Köln. Der Franziskaner Jürgen Neitzert steht seit 2014 in engem Kontakt mit vielen Familien und dem Verein »Jezidische Kultur Köln e. V.«, der ihre Interessen in der Stadt vertritt. Er half bei Behördengängen und Wohnungssuche und dabei, dass den Eziden ein großes eigenes Begräbnisfeld von der Stadt Köln zur Verfügung gestellt wurde. Auf Initiative von Bruder Jürgen trafen sich nun die Vertreter der Eziden mit dem Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser zu einer ersten offiziellen Begegnung, um Kooperationen beim interreligiösen Dialog, Unterstützungsmöglichkeiten des Bistums bei der Suche nach Veranstaltungsräumen und Büros und die kulturelle und soziale Lage der Eziden in Köln zu besprechen. Klären Fragen des gesellschaftlichen Lebens: Weihbischof Rolf Steinhäuser (Dritter von links), Herr Al Kassou, Professor Thomas Lemmen, Bruder Jürgen und Vertreter des ezidischen Vereins in Köln.
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