Franziskaner Mission 3 | 2020

Zum Glück ergriff die ruandische Regierung schnell Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus in unserem Land der tausend Hügel einzudämmen. Flüge von und nach Ruanda wurden abgesagt, die Grenzen zu den Nachbarländern (Uganda, Tansania, die Demokratische Republik Kongo und Burundi) geschlossen und die Gemeinden zur Einhaltung der Kontaktbeschränkung angehalten. dem Ergebnis sehr zufrieden. Jetzt befin- den sich die Lehrwerkstätten an einem Ort: Dies wird die Zusammenarbeit und den Schulgeist verbessern. Nach Abschluss dieser Arbeiten begann die Renovierung der ehemaligen Klassenzimmer, die zukünftig dem Kin- dergarten und der Grundschule dienen sollen: Sie sind vollständig umzäunt, garantieren größere Sicherheit und sind ideal für die Kinder. Zusätzlich mussten noch einige Klassenräume gebaut wer- den, um zukünftig mehr Schülerinnen und Schüler aufnehmen zu können. Während dieser Zeit gab es für mehrere Lehrer und ihre Familien zusätz- lich große Freude: Sie wurden beglückt mit neugeborenen Kindern, die sie auf eine bessere Zukunft hoffen lassen. Obwohl Corona uns alle ernsthaft bedrohte, haben wir es geschafft, aus den einschränkenden Maßnahmen das Beste zu machen. In Kivumu wurden COVID-19-Erkankungen schnell erkannt und behandelt, sodass die Bedrohung niedrig gehalten werden konnte. Dafür sind wir dankbar. Am 14. März 2020 hieß die staat- liche Anordnung: »Alle Schulen und Kirchen müssen schließen!« Daraufhin fanden in unserer Pfarr- kirche keine öffentlichen Gottes- dienste statt und alle Auszubilden- den der Pater-Vjeko-Berufsschule wurden nach Hause geschickt. Das Gesundheitsministerium organisierte sogar Autobusse, um unsere Inter- natsschülerinnen und -schüler in ihre Dörfer zurückzubringen. Die Schließungen hatten be- trächtliche Auswirkungen auf unsere schulischen Einrichtungen und Ge- meinden. Familien mussten nun mehr Münder füttern, die während des Schul- betriebs durch unser Schulzentrum mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden. Für etliche Familien kam erschwerend hinzu, dass sie aufgrund einer unge- wöhnlich starken Regenzeit massive Ernteausfälle erlitten, die besonders den Landbewohnern zu schaffen machte. Da die rasante Virusverbreitung die Ausbildung gezwungenermaßen unterbrach, versuchte das Bildungsmi- nisterium, digitale Klassen einzurichten. Die meisten Schüler kommen jedoch aus ärmeren Familien: Sie besitzen keine Computer und konnten deswegen nicht an der Online-Weiterbildung teilneh- men. Außerdem sind nur wenige Häuser ans Stromnetz angeschlossen, geschwei- ge denn ans Internet. Die COVID-19-Pandemie zwang unsere Lehrer, ihre Unterrichtstätigkeit einzustellen. Da die örtlichen Märkte geschlossen hatten, sah man entlang der Straßen kaum Menschen, die zu Fuß Brennholz oder Wasserkrüge auf dem Kopf oder Hacken zur Feldarbeit auf der Schulter trugen: Es herrschte eine seltsame Leere. Not lehrt handeln Trotz der Zwangspause waren wir nicht untätig: Wir konnten in dieser Zeit Klassenräume gründlich renovieren und defekte Maschinen reparieren. Beson- ders beschäftigte uns die Verlegung der Werkstätten für Schweißtechnik und Zimmerei näher an das Hauptgebäude. Dies war ein größeres Unternehmen: Es erforderte die Renovierung der ehe­ maligen Jungen-Schlafsäle, die Anglei- chung des Außengeländes, den Bau einer Überdachung für Arbeitsbereiche unter freiem Himmel und vor allem den Umzug schwerer Maschinen und Geräte. Viele Lehrer waren nur zu glücklich, diese Arbeiten ausführen zu können, um weiterhin ihren Lohn zu er- halten. Außerdem freuten sie sich, ihre Zeit miteinander verbringen zu können. Es wurde viel erreicht und alle sind mit Schnelles Handeln Corona-Krise in Ruanda TEXT UND FOTOS: Ivica Peric´ ofm 22

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