Franziskaner Mission 4 | 2020

Katechese am Küchentisch Glaubensbildung in Ascensión de Guarayos in Bolivien Guarayos ist eine Provinz mit rund 40.000 Einwohnern im tropischen Tiefland Boliviens. Die Hauptstadt mit ungefähr 27.000 Einwohnern heißt Ascensión; das bedeutet Himmelfahrt. Hier gibt es schon seit dem Jahr 1823 Franziskaner. Die tapferen Missionare legten den Glauben an Christus in die Herzen des edlen Guarayo-Volkes. Der katholische Glaube bedeutet den Menschen hier nach wie vor sehr viel und sie leben ihn mit Hingabe. Die Katechese in unserer Gemeinde Ascensión del Señor (Christi Himmel­ fahrt) war immer sehr lebendig. Unterricht gibt es sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für die Eltern. Wir Franziskanerinnen koordinieren zusam- men mit unserem Pfarrer Pater Edwin Quispe ofm und einem Team von 22 Katechisten die Aktivitäten für Erstkom- munion, Firmung, Vorbereitung vor der Taufe (auch Erwachsenentaufe) und Vorbereitung auf die Ehe. Es gibt auch die jungen Leute der Katechesegruppe »Luz-Vida«, die Laien-Missionare, Pfarr- gemeinderäte und die Ministranten, die ihre Arbeit selbstlos und mit einer Berufung zum Dienst verrichten. Wir alle zusammen gestalten also einen guten Teil des Gemeindelebens. Als ich mit dieser Aufgabe be- gann, war es nicht einfach, mit den Eltern in der Familienkatechese zu arbeiten, da sie sich selber nicht engagieren wollten. Im Laufe der Zeit bildeten sich jedoch Gruppen in den verschiedenen Stadttei- len und es fanden sich Elternsprecher, die die Evangelisierungstreffen zusammen mit einem Katecheten der Gemeinde durchführten. Das Ziel ist, den Glauben und das gute Zusammenleben in den Familien zu stärken und die Eltern zu ermutigen, christliche Werte zu leben. Bei den jungen Menschen geht es uns darum, ihnen Erfahrungen durch prak- tisches Handeln zu ermöglichen. Sie üben Werke der Barmherzigkeit, indem Gruppen von Jugendlichen bedürftigste Familien besuchen. Dabei steuert jeder Teilnehmer etwas zum Essen für die Bedürftigen bei. Auch Krankenbesuche stehen auf dem Programm. Hier wird gemeinsam gebetet, geteilt, gesungen und getröstet. Neue Art der Katechese Durch die Pandemie erlebten wir zunächst eine Zeit der Sorge und Angst um unser Leben. Wir zogen uns zurück, es war gespenstisch still. Doch dies dauerte nicht lange. Mit Besinnung auf unseren Glauben, kam auch die Hoff- nung zurück. Wir krempelten die Ärmel hoch und gingen zu den Menschen unserer Gemeinde. Wir dachten, warum nutzen wir nicht die modernen Kommunika­ tionsmittel? Unser ehemaliger Pfarrer, TEXT UND FOTOS: Martha Balcázar Melgar htsf »Den Armen die Frohe Botschaft bringen« Lukas 4,18 (vgl. Jesaja 61,1) Mitmach-Katechese am Fernseher 16

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