Franziskaner Mission 4 | 2020

Hilfe zur Selbsthilfe Bildung in der D. R. Kongo Angesichts jüngster Bürgerkriegswirren und immer noch aufflackernder bewaffneter Konflikte gehören Mädchen und junge Frauen in der D. R. Kongo zu einer Gesellschaftsgruppe, die durch Schicksalsschläge gezeichnet ist: Tod des Partners und somit weniger Schutz, Zwangsprostitution und Verstoßung durch die eigene Familie. Fehlende Schulbildung und Berufsperspektiven tragen dazu bei, dass die meisten dieser jungen Frauen nicht für ihren eigenen Unterhalt sorgen können. Schwester Romana Bakovic´ leitet ein franziskanisches Ausbildungszentrum in Bukavú und ermög- licht fast 200 betroffenen jungen Frauen psychologische Hilfe, spirituelle Unterstützung sowie schulische und berufliche Bildung. Zum Thema »Zerschlagene in Freiheit setzen« (Lukas 4,18) hat Schwester Romana auf unsere Fragen geantwortet. FM: Wer sind die Zerschlagenen, von denen Jesus spricht, in Ihrer Wirklichkeit? Sr. Romana: In der Realität meines Apostolats sind die Zerschlagenen die Mädchen und jungen Frauen ohne Bildung, die von ihren Familien verlassen wur- den. Ihre Eltern konnten ihnen keinen Schulbesuch ermöglichen. Im Grunde trifft der Begriff Zerschla- gene sowohl auf die Kinder als auch auf deren Eltern zu. TEXT: Interview mit Romana Bakovic´ osf | FOTOS: Romana Bakovic´ osf FM: Haben die Betroffenen überhaupt Hoffnung auf Freiheit, von der Jesus spricht? Sr. Romana: Durch unseren pastoralen und sozialen Einsatz für diese jungen Menschen hier in Bukavú sind die Betroffenen selbst in der Tat eine Hoffnung auf Freiheit, von der Jesus in der Synagoge von Nazaret spricht. Durch unser Bildungsprojekt können zahlreiche Mädchen und junge Frauen bereits lesen und schreiben, sie können kochen oder schneidern. Kurz gesagt: Sie fühlen sich geschätzt. »Zerschlagene in Freiheit setzen« Lukas 4,18 (vgl. Jesaja 61,1) Gottesdienst auf dem Hof des Ausbildungszentrums in Bukavú 26

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