Franziskaner Mission 2 | 2021

Übersetzung aus dem Italienischen: Heinrich Gockel ofm Gespräch mit Allan Gumushabe Giorgio: Kannst du dich kurz vorstellen? Allan: Ich heiße Allan Gumushabe, bin 17 Jahre alt und besuche die 5. Klasse der Grundschule. Wie war dein Leben, bevor du in unser Projekt kamst? Mein Leben war wirklich schwierig: Ich hatte viel zu leiden. Wegen meiner Behinderung konnte ich mich nicht bewegen, sondern nur wie eine Schlange auf dem Boden kriechen; konnte mich nicht selbst waschen. Manchmal hatte ich nicht genug zu essen und war äußerst geschwächt. Ich fühlte mich nutzlos, sah keine Zukunft und hatte alle Hoffnung aufgegeben. Was hinderte dich, in deinem Dorf die Grundschule zu besu- chen? Meine Familie konnte mich nicht unterstützen. Die Schule war kostenlos, aber sie hatten kein Geld für die Schuluniform und -bücher. Ich glaubte, ich könne nichts für mich selbst tun. Welche Schwierigkeiten hattest du zu Hause? Die Schwierigkeiten waren vielfältig: Ich konnte nicht auf mich selbst aufpassen; konnte nicht einmal versuchen, auf meinen Beinen zu stehen. Oft schlief ich an dem Platz ein, wo man mich den ganzen Tag allein gelassen hatte. Ich hatte mit niemandem Kontakt. Was hat sich für dich hier im Karidaari-Seed-Haus geändert? Nachdem ich Vertrauen in meine Lehrerinnen und Lehrer gefun- den hatte, veränderte sich mein Leben: Es wurde schöner und besser. Ich begann, etwas zu lernen und fing an, den Rollstuhl zu benutzen, um mich von einem Ort zum anderen zu bewegen. Mit Unterstützung der Pädagogen lernte ich, auf mich selbst aufzupassen. Ich fühlte mich in einer Gruppe von Freunden gut angenommen; lernte, mich selbst so anzunehmen, wie ich bin, und dass Behinderung keine Ablehnung und Ausgrenzung bedeuten muss. Wie erlebst du nach der früheren Abschirmung die jetzige Gemeinschaft? Ich bin glücklich, in einer Gruppe aufgenommen worden zu sein, und schätze die echten Chancen, die uns angeboten werden. Was möchtest du den Unterstützern unserer Einrichtung sagen? Gott segne und beschütze Sie mit der Liebe, mit der Sie unsere Schule unterstützen: Asanteni sana! Vielen Dank! Danke, Allan, für dieses Gespräch und deine klaren Antworten. 31

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