Franziskaner Mission 3 | 2021

Unser katholischer Glaube lehrt uns, dass »das Gebet ein Akt ist, in dem wir unser Herz und unseren Verstand zu Gott erheben«. Und zum Gebet gehö- ren Stimme, Augen, Hände, Füße, unser ganzer Körper, der ja der Tempel des Heiligen Geistes ist. Ich habe das Glück, einer katho­ lischen Familie zu entstammen, die zusammen betet. Unser tägliches Gebet fand jeden Abend um 18 Uhr im Haus unserer Mutter (Anna Zungu, die 2018 verstarb) statt. Erwachsene, Jugendliche und Kinder leiteten abwechselnd das Gebet an. Unsere Familie glaubt, dass das Gebet Kommunikation mit Gott, dem Vater, dem Sohn im Heiligen Geist, ist. Es ist eine lebensspendende Beziehung zu Gott und zu den Heiligen sowie zu unseren Vorfahren. Unsere Familie ist in der vierten Generation katholisch. Erfreulicher- weise wächst die Zahl der Christen in Südafrika. Bei unserem Gebet geht es hauptsächlich darum, Gott für das Ge- schenk des Lebens, für die Familie und für die Arbeit zu danken. Südafrikanisches Familiengebet Gemeinsames Beten schweißt zusammen Wir beten für die Gesundung der Kran- ken, für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden sowie für Schutz vor dem Bösen und für die Sicherheit in unserem Land. Ebenso beten wir für unsere täglichen Bedürfnisse, aber auch für unseren Planeten, wie das folgende Gebet zeigt: Der Autor Vincent Mduduzi Zungu ist Franziskanerbischof und leitet die Diözese Port Elisabeth, Südafrika. Übersetzung aus dem Englischen: Alfons Schumacher ofm Aus dem Gebetbuch des Kolpingwerks Afrika Lasst uns jeden Frosch und jeden Baum, das Wasser und den Boden ebenso die Atmosphäre, die Mikroben und die Schmetter­ linge, ja die große Vielfalt der Arten, die für uns Bruder und Schwester sind, wertschätzen. Wir tragen in unserem Körper die Mineralien aus Felsen und das Wasser aus den Meeren, die Weisheit der Würmer, alles, was schon vor uns da war. Mit ihnen bilden wir eine komplexe, ausgewogene und eng verbundene Familie des Lebens auf der Erde. Gott segne Afrika!

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