Franziskaner Mission 1 | 2022

»Aber ich werde trotzdem tun, was ihr nicht verhindern könnt«, sagte Elisabeth ihrem sehr strengen geistlichen Begleiter und Magister Konrad, der sie tadelte, weil er ihren Lebensstil für den einer Landgräfin nicht passend fand (vgl. Brot und Rosen, Das Leben der heiligen Elisabeth in Sagen und Legenden, Rainer Hohberg/ Sylvia Weigelt, Wartburg Verlag 2006). Elisabeth von Thüringen Franziskanische Option für die Kranken TEXT: Alexa Weißmüller ofs | FOTO: Lothar Sprenger Wandmalerei (unbekannter Künstler) über das Leben Elisabeth von Thüringen in der Liboriuskapelle zu Creuzburg Elisabeth wurde schon als vierjähriges Kind im Jahr 1211 von Ungarn auf die Wartburg nach Thüringen gebracht, zwecks späterer Heirat. Mit 14 Jahren heiratete sie dann Landgraf Ludwig von Thüringen. Sehr aufmerksam nahm sie die Diskrepanz wahr, zwi- schen dem Leben auf der Burg und dem Leben der einfachen Menschen um die Burg herum, die in Elend und Armut lebten. Sie entschied sich dann, selbst ein einfaches Leben zu führen. Sie trug als Landgräfin keinen Schmuck und nur ganz bescheidene Kleidung. Sie verkaufte sogar alles, worüber sie verfügen konnte, um den Notleidenden zu helfen. Immer wieder wurde sie bei den Kranken und Armen angetroffen. Elisabeth versorgte sie mit dem Notwendigsten und pflegte sie, sogar die Aussätzigen. Sie stieg in die Spinnstuben der Frauen und half beim Spinnen. Allen begegnete sie auf Augenhöhe. Tagsüber kümmerte sie sich um die Kranken und nachts betete sie stundenlang. Dienst an den Menschen Aufgrund einer Missernte gab es 1225/1226 eine Hungersnot und Elisabeth öffnete einfach die Vorrats- speicher der Burg für die Notleidenden. Sie kämpfte darum, Kranke und auch 8

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