Franziskaner Mission 1 | 2022

Post aus Bolivien MAGAZIN FÜR FRANZISKANISCHE KULTUR UND LEBENSART Die nächste Ausgabe der Zeitschrift »Franziskaner« beschäftigt sich mit dem Thema »Geld«. Um die kostenlos erhältliche Zeitschrift »Franziskaner« zu beziehen, wenden Sie sich bitte an: Provinzialat der Deutschen Franziskanerprovinz Zeitschrift Franziskaner Viola Richter Telefon: 089-21126 150 · E-Mail: zeitschrift@franziskaner.de Franziskaner Frühling2022 WeitereThemen: ProundKontra Organspende +++Kriegsgefahr inEuropa: WieumgehenmitRussland? +++ GeistlicherWegbegleiter www.franziskaner.de WieausdemProblemdie Lösungwird magazinfürfranziskanischekulturund lebensart Geld regiert dieWelt San Javier, im März 2022 Liebe Missionsfreunde! Die Situation in Bolivien ist in den letzten Jahren schon etwas besser geworden: weniger Kinder- sterblichkeit und höhere Lebenserwartung. Doch es gibt weiterhin viel zu tun und auch Sozialarbeit zu leisten in meiner Pfarrei in San Javier. So unterstützten die deutschen Franziskaner ein großes Projekt mit künstlich angelegten Weihern, die sich in der Regenzeit füllen und dann das Vieh in der Trockenzeit mit Wasser versorgen. Zusätzlich haben in 20 Dörfern die Hütten Wasseranschlüsse bekommen. Die Hälfte der Kosten wurde durch Spenden finanziert, die andere Hälfte durch einen Kredit, den die Dorfgemeinschaft zurückzahlen muss. Die Rückzahlung fließt wiederum in ein neues Sozialprojekt: die Verbesserung der Wohnverhältnisse. Bisher haben die typischen Hütten in diesen Dörfern Dächer aus Palmwedeln und Wände aus Ästen und Lehm. Besonders in der Trockenzeit ist die Brandgefahr groß, und nicht selten brennen einige Hütten nieder. In der Regenzeit gibt es ziemliche viele Stellen, an denen es tropft, und das Dach muss nach wenigen Jahren erneuert werden. Diese Bausubstanz bietet leider für Ungeziefer, das häufig auch Krankheiten überträgt, ideale Lebensbedingungen. Eine der gefährlichsten ist die Chagas-Krankheit, eine unheilbare Herzkrankheit, die von einer Wanze übertragen wird. In den Hütten zieht zudem der kalte Südwind durch die Ritzen der Lehmwände, häufige Erkältungskrank- heiten sind die Folge. In dem nun gestarteten neuen Projekt sollen für 30 Familien neue Häuser gebaut werden. Diese erhalten ein gutes Fundament, Wände aus Lehmziegeln und ein wasserdichtes und hygienisches Dach aus Wellblech. Pro Haus sind rund 2.000 Euro an Baukosten nötig. Zusätzlich bietet die Pfarrei auch eine Ausbildung von Sanitätern und den Kauf von Arzneikoffern an. Es ist also ein gesamtheitliches Programm zugunsten der Gesundheit aller Dorfbewohnerinnen und -bewohner. Es sind keine Wunder, die »wir« vollbringen, doch umsonst ist das alles auch nicht! Gott sei Dank und Dank auch allen Spendern. Euer Reinaldo Brumberger ofm 34

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