Franziskaner Mission 4 | 2022

Was hier auffällt: In dieser Gegend sind die meisten Häuser nicht fertiggestellt, es gibt keine betonierten Straßen und teilweise keinen Strom, Internet oder gar Wasser. Besonders die Kinder und Familien dieser Gegenden kämpfen tagtäglich ums Überleben und vor allem für eine bessere Zukunft für ihre Kinder. Fels in der Brandung Zwischen all diesen Häusern, ausgetrockneten Bächen und Bergen aus Müll engagiert sich das Projekt »Hilando Sueños« (»Träume spinnen«). Das kleine, unscheinbare Haus, in dem das Projekt seine Angebote für Familien umsetzt, ist für viele Kinder, Frauen und Familien ein Fels in der Brandung, ein Wegweiser und vor allem eine familiäre Gemeinschaft. Neben der Hausaufgabenbetreuung, dem Mittagessen und einem medizinischen Check, bietet das Projekt frauenstärkende Teilprojekte wie eine Nähwerkstatt, eine Bäckerei und Workshops zu Gesundheit und Eigenständigkeit. Die Direktorin des Projektes glaubt sehr daran, dass man mit kleinen Dingen Großes bewirken kann. Um dies zu schaffen, ist vor allem am Anfang Hilfe zur Selbsthilfe notwendig. Daher wurde innerhalb des Projektes im Mai 2018 das Teilprojekt »Familien in psychosozialer Gefahr« ins Leben gerufen. Es ist eine Art finanzieller Puffer, der für absolute Notfälle eingesetzt werden soll, um so vor allem die Kinder in Familien zu schützen, zum Beispiel bei Krankheiten und Unfällen. Mehrköpfige Familien haben es im Andenhochland Boliviens schwer. Aufgrund der finanziellen Lage, teils geschuldet durch klimatische Veränderungen, ist die Binnenmigration sehr hoch. In Cochabamba verschmelzen die Vororte mit den südlichen Stadtgebieten zu einem Meer aus Häusern. Tage ohne Essen Leben am Rande der Gesellschaft Josue und Betzaida kommen regelmäßig ins Kinderprojekt »Hilando Sueños«. TEXT: Carolina Graef | FOTOS: Delina Calani 16

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