Franziskaner Mission 1 | 2023

ihre begeistert gesungenen Lieder in Kiswahili – der Nationalsprache Kenias – zu hören, begleitet von Trommeln, Rassel- und Schüttelinstrumenten und leicht tanzenden Bewegungen mit freudigen Trillerrufen. Am Hoftor wies ein Schild – in T-Form – mit der Aufschrift: »Franciscan Friary – Amani« den Weg zu unserem Haus. »Amani« (Kiswahili für »Frieden«) wollten wir den Menschen in unserer Umgebung bringen. Kapellen aus Stein Als nach einigen Jahren junge einheimische Brüder sich uns angeschlossen hatten, entstand für deren Ausbildungshaus eine größere Steinkapelle mit Ziegeldach im afrikanischen Rundhüttenstil in Nairobis Stadtteil Langata. Hinter dem Altar hängt die Nachbildung des SanDamiano-Kreuzes, von dem der heilige Franziskus Jesu Auftrag hörte: »Geh, bau meine zerfallene Kirche wieder auf!« Buntglasfenster zeigen Elemente seines Sonnengesangs: Bruder Sonne, Schwester Mond und Sterne, Bruder Wind, Schwester Wasser, Bruder Feuer, Schwester Mutter Erde und Bruder Tod. Auch das Portiunkula-Zentrum der Franziskanischen Familie Kenias, ebenfalls in Langata, bemüht sich mit mehreren Initiativen um den Aufbau der Kirche in Afrika. Das Zentrum selbst ist Ergebnis des Studiums der 25 Themenhefte zum franziskanisch-missionarischen Charisma, Frucht internationaler, interfranziskanischer und interkultureller Zusammenarbeit. Der revidierte Kurs in englischer Sprache mit afrikanischem Design, in Kenia erstellt, trägt den Titel: »Go, Rebuild my Church!« (Geh, bau meine Kirche auf). Das Studium dieser Lektionen hilft Franziskanerinnen und Franziskaner in vielen afrikanischen Ländern, in Pfarreien, Schulen, Universitäten, Exerzitien- und Krankenhäusern, den Geist des heiligen Franziskus zu leben und zu verbreiten. Um die Kirche in ländlichen Gegenden Afrikas bemühen sich Brüder und Schwestern mit dem Bau von Kapellen und Kirchen aus Natursteinen mit Zementböden und Wellblechdächern, nicht immer nach dem Rundhüttenmodell. In Kenia liegt die St. FranziskusPfarrei im ländlichen Subukia, circa 200 Kilometer von Nairobi entfernt. Sie zählt 2.000 Gläubige und 16 »Kleine Christliche Gemeinschaften« mit jeweils etwa 80 Familien. Ihre einfach gebauten Steinkapellen dekorieren Malereien, Batiken oder Holzschnitzarbeiten mit biblischen Szenen oder zeigen den Vogelprediger Franziskus mit seinem Gruß: »Amani na Wema« (Kiswahili: Friede und Gutes), oder »Bwana akupe Amani« (Der Herr schenke Frieden) oder »My God and my All« (Mein Gott und mein Alles) und das franziskanische TAU. Zelebranten tragen gern beim Gottesdienst farbenprächtige Messgewänder mit afrikanischem Design, von einheimischen Ordensschwestern angefertigt. Frischer Atem aus Afrika Die Nachrichtenredaktion CNA-Deutsch berichtete über die letzte Begegnung von Papst Franziskus mit Bischöfen der Demokratischen Republik Kongo am 3. Februar 2023: »Von der bewaldeten Landschaft des Kongo schlug der Papst den Bogen zur Kirche, denn man müsse ›die reine Luft des Evangeliums einatmen, die verschmutzte Luft der Weltlichkeit vertreiben und das junge Herz des Glaubens bewahren. So stelle ich mir die afrikanische Kirche vor, und so sehe ich diese Kirche im Kongo: eine junge, dynamische, freudige Kirche, beseelt von missionarischer Sehnsucht, von der Verkündigung, dass Gott uns liebt und dass Jesus der Herr ist.‹ Die Kirche in der DR Kongo sei ›eine Lunge, die der Weltkirche Atem verleiht‹, auch wenn sie ›von Schmerz und Müdigkeit zerfurcht‹ sei, ›zuweilen von Angst und Entmutigung gezeichnet‹.« Diese Charakterisierung der kongolesischen Kirche trifft auf viele junge Kirchen anderer afrikanischer Länder zu. Der Autor Heinrich Gockel hat 21 Jahre im Afrika-Projekt mitgearbeitet und unterstützt jetzt die Franziskaner Mission Dortmund durch Kontaktpflege zu den Franziskanern in Ostafrika. Der langjährige Franziskanermissionar Heinrich Gockel besuchte 2014 seine Wirkungsstätten in Ostafrika. Segen aus dem Kongo Der Herr segne uns. Er erfülle unsere Füße mit Tanz und unsere Arme mit Kraft. Er erfülle unser Herz mit Zärtlichkeit und unsere Augen mit Lachen. Er erfülle unsere Ohren mit Musik. Er erfülle unseren Mund mit Jubel und unser Herz mit Freude. Er schenke uns immer neu die Gnade der Wüste: Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung. Er gebe uns allen immer neu die Kraft, der Hoffnung ein Gesicht zu geben. Es segne uns der Herr. 17

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