Der Autor Miro Babić ofm stammt aus Kroatien und arbeitet seit 2006 in Lower Subukia, Kenia. Übersetzung aus dem Englischen: Heinrich Gockel ofm gungen als zusätzliche Hürde erleben. Der Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und anderen wichtigen Dienstleistungen ist für sie erschwert. Auch Diskriminierung und Gewalt gegen sie sind verbreitet und schränken ihre Möglichkeiten ein, vollständig am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Arbeitsmarkt Es gibt viele Jugendliche, die trotz Ausbildung und Qualifikation keine entsprechende Beschäftigung finden. Dies führt zu hoher Jugendarbeitslosigkeit, die zurzeit bei rund 22 Prozent liegt. Aber trotz fehlender Arbeitsmöglichkeiten ist in letzter Zeit das Unternehmertum unter jungen Menschen deutlich angewachsen: Viele gründen ihr eigenes Geschäft, besonders auf digitalem Gebiet. Dabei spielt der Wunsch, unabhängig zu sein und eigenen Interessen nachzugehen, eine wichtige Rolle. Bekannte Plattformen wie LinkedIn, Twitter und Facebook bieten der Jugend bei der Arbeitssuche geniale Chancen, mit möglichen Arbeitgebern Kontakt aufzunehmen und ihre Talente und Erfahrungen anzubieten. Leider können diese Medien zweischneidig sein, wenn Cybermobbing, OnlineBetrug oder sogar Sucht drohen. Da sind Aufklärungsaktionen zum verantwortungsvollen Umgang mit diesen Plattformen nötig, um diese negativen Auswirkungen zu verhindern. Trotz aller Herausforderungen, denen Jugendliche gegenüberstehen, wächst in größeren Städten eine innovative Mittelschicht heran durch Gründung eigener Kleinunternehmen und Investitionen in diversen Sektoren. Dieser Trend verringert den Druck auf dem konventionellen Arbeitsmarkt und schafft neue Chancen für junge Menschen. Da immer mehr Kenianerinnen und Kenianer Innovationen begrüßen, kann mit anhaltendem Wirtschaftswachstum und der Verbesserung der Lebensqualität der städtischen Bevölkerung gerechnet werden. Viel muss jedoch noch geschehen, um sicherzustellen, dass berufliche Erneuerungen allen in der Gesellschaft zugutekommen, insbesondere denen, die an den Rand gedrängt werden oder in Armut leben. Hoffnung geben Zahlreich sind die Herausforderungen, denen Jugendliche bei der Arbeitssuche gegenüberstehen. Die hohe Arbeitslosigkeit in Verbindung mit begrenzten Beschäftigungsmöglichkeiten und dem Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage erschwert vielen, eine dauerhafte Beschäftigung zu finden. Darüber hinaus verschärfen Diskriminierung, Vetternwirtschaft und Korruption auf dem Arbeitsmarkt die Situation und erzeugen Hoffnungslosigkeit und Frustration. Trotz aller Herausforderungen gibt es Hoffnung: Denn viele junge Menschen sind kreativ, unternehmerisch und finden neue Wege, um eigene Arbeitsplätze zu schaffen und ihren Beitrag zur Wirtschaft zu leisten. Letztendlich erfordert die Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit im Land den Einsatz von Regierung, vom Privatsektor, von der Zivilgesellschaft sowie der Jugend selbst. Nur durch Zusammenarbeit können die Ursachen der Arbeitslosigkeit überwunden und kann eine gerechtere Gesellschaft geschaffen werden, die allen eine Chance bietet. Zwei junge Kenianerinnen aus dem Armenviertel Mathare in Nairobi arbeiten in einem früheren Männerberuf und verdienen ihren Lebensunterhalt als Automechanikerinnen. 12 | 13
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