Franziskaner Mission 4 | 2023

Kind, das in einem Stall, umgeben von Tieren, in der kleinen Stadt Bethlehem geboren wurde. Das Heilsprojekt, das dieses Kind brachte, verlangt von uns Umkehr. Es verlangt von uns, dass wir uns engagieren, damit Gerechtigkeit geschehen kann und damit seine Gegenwart unter uns Wirklichkeit werden kann. Die Bibel gibt uns ein Beispiel dafür, wie wir dieses Projekt verwirklichen können: »Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten. Alle wurden von Furcht ergriffen; denn durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen. Und alle, die gläubig geworden waren, bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam. Sie verkauften Hab und Gut und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte. Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens. Sie lobten Gott und waren beim ganzen Volk beliebt. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten.« (Apostelgeschichte 2,42-47) Es gab keinen Platz für die Heilige Familie. Aber in Wirklichkeit geschah die Menschwerdung Jesu im Eigentum eines anderen und machte es zum Eigentum aller. Und dort, inmitten der Tiere, entsprang das Leben mit aller Kraft. Ein kleiner Junge wurde geboren. In Armut, in Tücher gewickelt, in Einfachheit, ein hilfloser Mensch. Dort, in dieser Notbehausung, wird der Schöpfer ein Geschöpf, ist der Planet ein gemeinsames Haus, ist Gottes Erde die Erde aller. Alles, was wir in diesem gemeinsamen Haus tun können, ist Gott für unsere Mutter und Schwester Erde zu loben, die uns trägt und ernährt. Der Autor Rodrigo de Castro Amédée Péret ist Franziskaner und engagiert sich im franziskanischen Dienst für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Seit einigen Jahren konzentriert er sich vor allem auf das Thema Bergbau in Brasilien und weltweit. Übersetzung aus dem Portugiesischen: Augustinus Diekmann ofm Gemeinsames Haus Franziskus von Assisi ist in seiner Absicht, die Krippe darzustellen, sicherlich nicht die Erkenntnis entgangen, dass Gott, indem er die menschliche Schwäche annimmt, die Geschichte der Menschheit mit all ihren Unwägbarkeiten annimmt. Ebenso wenig entging ihm die Erkenntnis, dass der Schöpfer, indem er Geschöpf wurde und die menschliche Natur annahm, zur Natur wurde. So ist alles in seiner Würde gemeinschaftlich geworden, nichts gehört irgendjemandem, alles ist in unserem gemeinsamen Haus miteinander verbunden. Die Güter sind der Menschheit und der Natur selbst gemeinsam. Die Liebe ist der Schlüssel zum Leben. Sie verwandelt alles. Gott ist Geschöpf geworden! Jeder, alles und alles in der Natur ist in seinem Wert und seiner Würde bestätigt worden. Dies ist der Weg der Gerechtigkeit, der alle Räume zum Haus aller, zum gemeinsamen Haus macht. Aus Liebe wollte Gott so sein wie wir. Herodes zitterte in seiner Macht, er hatte Angst vor dem zerbrechlichen Gerechtigkeit schafft Platz für alle. 29

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