Krankenhaus Entlassenen zu betreuen und diese durch medikamentöse Behandlung und Wundversorgung weiterhin zu versorgen. Ab den 1970er Jahren begannen die Stigmata der Lepra trotz der traurigen Vergangenheit, mit der sie immer noch in vielen Köpfen präsent ist, sich in einen »Garten der Hoffnung« zu verwandeln. Die Umgebung von São Julião wurde durch Hunderte von Bäumen, die dort gepflanzt wurden, farbenfroh und luftig. Vor allem durch die Eukalyptusbäume, die frisches Grün zeigen, wurde aus der Verzweiflung der Erkrankten eine neue Hoffnung. Diese Geschichte wäre ohne die unverzichtbare Hilfe von Wohltätern, insbesondere aus Italien und Deutschland, ganz anders verlaufen. Sie hatten einen großen Anteil an der Umgestaltung des Krankenhauses São Julião, an dem Bau des Gesundheitszentrums São Francisco und am Leben der Leprakranken. Das São-Julião-Krankenhaus ist heute ein sehr modernes Krankenhaus, das allen, die es aufsuchen, eine qualitativ hochwertige Behandlung bietet. Auch das Gesundheitszentrum São Francisco ist nach wie vor eine große Referenz in der integrierten Pflege, vor allem dank der Hilfe zahlreicher ehrenamtlicher Fachkräfte. Die Stigmata Jesu, Zeichen seines Leidens, sind gleichbedeutend mit Schmerz und Leid, aber auch mit Liebe und Erlösung. Diese Zeichen der Liebe und des Heils sind uns garantiert und somit zugleich eine Quelle der Freude. Die Stigmata der Leprakranken sind immer noch an ihrem Körper, in ihrem Leben, in ihrer Geschichte, in ihren Familien präsent. Aber diese Stigmata haben – getragen durch den christlichen Glauben – auch die Freundschaft, die Solidarität und die gegenseitige Hilfe gestärkt! Wo auch immer sie sind, mit wem sie zusammen sind, mit wem sie sprechen, an wen sie sich auch wenden, diese Stigmata be- gleiten die Leprakranken nun mit vielen Oasen der Hoffnung und der Freude – denn sie sind nicht allein. Die Einsamkeit ist durch Zusammenhalt überwunden worden. Die Traurigkeit wird durch Freundschaft gemildert. Die Leidenschaft bringt die Gewissheit des Sieges über den Leidensweg mit sich. Die von Lepra betroffenen Men- schen, die Stigmatisierten von Mato Grosso, können uns viele Lektionen erteilen. Aber die wichtigste ist die, dass wir, auch wenn uns der Tod droht, auch wenn uns das Leiden erreicht, die Überzeugung haben, dass Jesus, der Stigmatisierte des Vaters, uns eine Gewissheit hinterlassen hat: Das Leben wird immer siegen! Die Autoren Aluísio Alves Pereira Júnior und Wanderley Gomes de Figueiredo gehören zur Franziskanerkustodie von Mato Grosso und Mato Grosso do Sul. Bruder Aluísio ist verantwortlich für das franziskanische Gesundheitszentrum São Francisco, das in seinen Ursprüngen bis heute die Arbeit mit Leprakranken als einen Schwerpunkt hat. Bruder Wanderley ist Seelsorger und Psychologe im Krankenhaus São Julião, Campo Grande, das ebenfalls für die medizinische Begleitung von Leprakranken gegründet wurde. Übersetzung aus dem Portugiesischen: Márcia Santos Sant’Ana Warte- und Begegnungsbereich für Kranke und deren Familien im Gesundheitszentrum São Francisco in Campo Grande, Brasilien Orthopädieschuhmacher bei der Herstellung von Prothesen und orthopädischen Maßschuhen in Campo Grande
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