Franziskaner Mission 1 | 2024

Wo sind wir denn hier gelandet? Selbst Google-Maps scheitert bei der Suche nach Mwakapandule. Nur der Name des Regional-Häuptlings »Liteta« lässt mit »Litetas Place« einen Ort auf der Karte finden. »O je« – so ist mein erster Eindruck … Wir, Franziskanerbruder Augustinus Diekmann und ich, waren im Rahmen unserer Projektreise von Ende Oktober bis Mitte November 2023 in dieser Region unterwegs. Drei Tage später war ich fasziniert von dem, was hier »in the middle of nowhere« gewachsen ist. Das Konventsgebäude steht und wartet darauf, dass neben Ivica Peri´c weitere Franziskanerbrüder dort einziehen. Massimo Fussarelli, der Generalminister unseres Ordens, hat es bei seinem Besuch im Juli 2023 eingeweiht. Daneben gibt es ein Schulgebäude. Morgens wird dies derzeit als Kindergarten genutzt, am Nachmittag finden der Alphabetisierungskurs und die Ausbildung der zukünftigen Schneiderinnen und Schneider, die von einer kanadischen Freiwilligen angeleitet werden, statt. Eine für unsere Verhältnisse recht große Kirche ist im Bau und dürfte mittlerweile fertig sein. Faszinierend ist für mich die Geschichte des Kindergartens: Auf die Frage, wie sie hier begonnen haben, erzählt Franziskanerpater Ivica: »Wir haben einer Familie, die in der Nähe wohnt, vom Plan des Kindergartens erzählt und am nächsten Tag standen 30 Kinder vor der Tür. Die Familie hatte es weitergesagt und die Kinder kamen, teilweise mit einem Fußweg von fast einer Stunde. Mittlerweile gehören 64 Kinder zur Kindergartengruppe.« Ivica Peri´c erzählt weiter: »Wenn die Kinder aus dem Kindergartenalter heraus sind, dann hoffen wir, dass ein neues Schulgebäude steht und die Grundschule beginnen kann.« Ein neues franziskanisches Zentrum entsteht mit Bildung für Geist und Seele. Es waren zwei spannende Wochen in drei afrikanischen Ländern: in Kenia, in Sambia und in Ruanda. Es waren Besuche in vielen Partnerprojekten der Franziskaner Mission, bei den Mitbrüdern der ostafrikanischen Provinz, die 2023 ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert haben. Waren es 1983 Franziskaner aus der ganzen Welt, vor allem aus Europa und Nordamerika, die auf Initiative der Generalleitung in Rom die neue Provinz gründeten, so sind es heute überwiegend afrikanische Brüder und nur noch ganz wenige Europäer. Was sofort auffällt, auch weil es bei uns so anders ist: Es sind junge Gesellschaften in den afrikanischen Ländern, es ist eine junge Kirche, es ist eine junge Ordensprovinz. Bei ganz vielen Projekten geht es um Bildung, die den jungen Menschen helfen soll, bessere Chancen für ein gutes Leben zu haben. »Education is the most powerful weapon which you can use to change the world.« Das Wort von Nelson Mandela TEXT: Martin Lütticke ofm | FOTOS: Martin Lütticke ofm; Ivica Perić ofm Die Straßen wurden schlechter und holpriger bei jedem Abbiegen. Von der großen, sehr gut ausgebauten Ausfallstraße der sambischen Hauptstadt Lusaka fuhren wir nach Norden über kleinere Straßen bis zum nicht mehr asphaltierten Feldweg zu unserem Ziel: dem Ort mit dem für uns schwer auszusprechenden Namen Mwakapandule. Brücke nach Ostafrika Projektreise nach Kenia, Sambia und Ruanda Ivica Perić ofm geht in Sambia auch mit den Kleinsten auf Augenhöhe. Kranke in Subukia werden im Gesundheitszentrum medizinisch versorgt. Im »Small Home«, in Subukia (Kenia), wurden wir freundlich empfangen. 30

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