Obwohl die Menschen wegen vergleichsweiser geringer Delikte einsitzen, ist die Haftsituation für sie eine Tortur. Der Raum ist völlig beengt und sie haben nicht das Nötigste, was sie zum Leben brauchen. Das ist nun schon seit mehreren Jahren so und es scheint, dass die Behörden überhaupt nicht daran interessiert sind, die Situation zu verbessern. Wir gehen dort einmal im Monat hin, um mit den Gefangenen die Messe zu feiern. Das kostet uns aber immer viel Kraft, denn die Situation ist schlimm und traurig. Die zweite Haftanstalt in Montero heißt »CERPROM« – Centro de Rehabilitación Productiva de Montero. Hier werden Arbeitsangebote zur Rehabilitation eingesetzt. Sie liegt etwa zehn Kilometer außerhalb der Stadt. Dort leben rund 2.000 Gefangene, davon 160 Frauen. Auch hier ist die Lage unerträglich. Vor allem die hygienische Situation ist sehr schlecht. TEXT: Ronald Ramiro Armijo Zelada ofm Conv |FOTOS: Franziskaner Mission Im Knast von Montero Ehrenamtlicher Besuchsdienst im Gefängnis Medizinische Versorgung gibt es kaum, das Einzige, was man bekommt, ist das leichte Schmerzmittel Paracetamol, und selbst das müssen die Gefangenen selbst kaufen. Gerechte Strafen? Wenn wir die Gefangenen besuchen, dann feiern wir meist im Krankenflügel mit ihnen die Heilige Messe. Durch die mangelnde Hygiene gibt es aber viele ansteckende Krankheiten, deshalb In Montero in Bolivien, im Norden des Departements Santa Cruz, gibt es zwei Haftanstalten, die von Ehrenamtlichen aus der Gemeinde regelmäßig besucht werden. Die Anstalt »Carceleta« befindet sich im Zentrum der Stadt. Die Insassen verbüßen meist nur kurze Haftstrafe. Das Gefängnis hat eine Kapazität von etwa 50 Personen, aber es leben dort mehr als 200 Personen. Zellenblock D mit Gefangenen der lockersten Verwahrungsstufe 24
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