12.06.2024 Provinzialminister Markus Fuhrmann

Mutter Erde

Die Zeitschrift der Franziskaner - Sommer 2024

Titel der Zeitschrift Franziskaner, Sommer 2024
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Vielleicht fehlt uns manchmal die nötige Erdverbundenheit? Die Beiträge in dieser Ausgabe des FRANZISKANER beleuchten die vielfältigen Bedrohungen von „Mutter Erde“ in unserer Zeit und gehen der Kostbarkeit der Erde und der Würde des Bodens auf den Grund.

Eine Handvoll Erde

Während meines Noviziats, dem Einführungsjahr ins Ordensleben, wirkten wir Novizen einmal bei der Gestaltung eines „Schöpfungstags“ für Jugendliche mit. An den Ablauf dieses Tages kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Ein Lied jedoch, das wir damals gemeinsam gesungen haben, ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Der Refrain war ein echter Ohrwurm:

Eine Handvoll Erde, schau sie dir an.
Gott sprach einst: Es werde!
Denke daran!

Ich muss bei diesen Textzeilen von Reinhard Bäcker daran denken, dass es im ersten Buch der Bibel, im Buch Genesis, heißt, dass Gott den Menschen aus der Erde des Ackerbodens geschaffen hat (Genesis 2,7). Adam, laut biblischem Schöpfungsmythos der erste Mensch, ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein Erdling. Und wie alles Geschaffene, wie alle Lebewesen kommt auch der Mensch nicht fertig zur Welt; er muss erst noch wachsen und (groß) werden. Der Mensch wächst letztlich ein Leben lang – bis er sein Leben zurückgibt in Gottes Hand. Sehr eindrücklich wird dies, wenn es im Beerdigungsritus heißt: „Von der Erde bist du genommen, und zur Erde kehrst Du zurück …“ (Genesis 3,19)

Und noch ein anderer Gedanke schwingt mit bei der Vorstellung von der Erschaffung des Menschen aus der Erde: Wir Menschen sind wie alle anderen Geschöpfe gewissermaßen aus demselben „Urstoff“. Und da alle Geschöpfe denselben Schöpfer haben, sind wir auch alle auf göttliche Weise miteinander verwandt. Somit gibt es streng genommen keine Umwelt, sondern vielmehr eine Mitwelt, eine Mitwelt voller Mitgeschöpfe – eine zutiefst franziskanische Sichtweise.

Themen

  • Mutter Erde
  • Geistlicher Wegbegleiter
  • Botschaft des Papstes
  • Vergessene Kriege – Zum Beispiel Äthiopien
  • Franziskanische Geschichte: Wer nicht arbeiten kann, soll es lernen!
  • „Nie wieder ist jetzt!“ – Interview zum Thema „Völkischer Nationalismus und Christentum“
  • In memoriam
  • Was mich bereichert: Zen-Meditation
  • Franziskanische Lebensgeschichten: Beate Krug OSF
  • Kursprogramm
  • Bruder Rangel kocht

 

Kostenlos erhältlich in allen Franziskanerklöstern und Häusern, im Direktversand an tausende Bezieher
und direkt hier als Flash PDF zum online lesen

Sie können sie die Zeitschrift auch als Druckausgabe bestellen:
Provinzialat, Zeitschrift Franziskaner,
Sankt-Anna-Straße 19, 80538 München.
Tel.: 089 211 26-150, Frau Richter
eMail: zeitschrift@franziskaner.de


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Ein Kommentar zu “Mutter Erde

  1. MUTTER ERDE BEDROHT

    Unwetter, Hitze, Wassernot;
    Feuer wüten in Wald und Flur.
    Das System gerät aus dem Lot,
    Klimawandel zieht seine Spur.

    Borkenkäfer in der Kiefer,
    auch zur Fichte zieht Geziefer.
    Statt sattes Grün und Waldeslust,
    kranke Bäume und Förster’s Frust.

    Jeder Baum, der zum Opfer fällt,
    macht etwas ärmer uns’re Welt.
    Die grüne Lunge des Planeten
    in Gefahr, da hilft kein Beten.
    Den Niedergang abzuwenden,
    liegt in unser aller Händen.

    Der Mensch macht sich die Erde Untertan,
    getrieben vom ewigen Wachstumswahn.
    Autos werden größer, Straßen breiter,
    die Wälder dagegen schrumpfen weiter.

    Es ist höchste Zeit für uns, zu handeln,
    endlich uns’ren Lebensstil zu wandeln.
    Was nützt uns Wohlstand und alles Geld,
    wenn am Ende kollabiert die Welt?

    Man produziert und produziert,
    plündert Ressourcen ungeniert.
    Gewinnmaximierung ist Pflicht,
    die intakte Natur zählt nicht.
    Börsenkurse steh’n im Fokus,
    Umweltschutz in den Lokus.

    Plastikflut und Wegwerftrend,
    man konsumiert permanent.
    Nur unser ständiges Kaufen
    hält das System am Laufen.
    Unser westlicher Lebensstil
    taugt nicht als Menschheitsziel.

    Die Jagd nach ewigem Wachstum
    bringt letztlich den Planeten um.
    Das oberste Gebot der Zeit
    muss heißen Nachhaltigkeit.
    Statt nur nach Profit zu streben,
    im Einklang mit der Natur leben.

    Zu viele Buchen und Eichen
    mussten schon der Kohle weichen.
    Retten wir den herrlichen Wald,
    bewahren die Artenvielfalt.
    Kämpfen wir für Mutter Erde,
    dass sie nicht zur Wüste werde.

    Der Mensch, dieses kluge Wesen
    kann im Gesicht der Erde lesen.
    Er sieht die drohende Gefahr,
    spürt die Erwärmung Jahr für Jahr.
    Homo sapiens muss aufwachen,
    seine Hausaufgaben machen.

    Wir alle stehen in der Pflicht,
    maßvoll leben ist kein Verzicht.
    Teilen und Second Hand der Trend,
    Repair vor Neukauf konsequent.
    Bei allem etwas Enthaltsamkeit,
    nehmen wir uns die Freiheit.

    Mit Tempolimit auf der Autobahn
    und Emissionshandel ist’s nicht getan.
    Für Energieerzeugung und Verkehr
    müssen zukunftsfeste Lösungen her.

    Die Umwelt schützen, Raubbau beenden,
    das Anthropozän zum Guten wenden.
    Ökonomie und Ökologie im Verein,
    der blaue Planet wird uns dankbar sein.

    Für die Zukunft des Planeten,
    weg mit Panzern und Raketen.
    Lasst die weißen Tauben fliegen,
    Aggression und Hass besiegen.
    Die Leute legen ab den Neid,
    die Religionen ihren Streit.

    Fromme und Heiden sind vereint,
    uns’re Sonne für alle scheint.
    Keiner ist des Anderen Knecht,
    für alle gilt das Menschenrecht.
    Jeder kann glauben, was er will,
    Frieden und Freiheit unser Ziel.

    THERE’S NO PLANET B

    The earth is our mother,
    we will not have another.
    There’s no better place to find
    for animals, plants, mankind.

    We have to keep clean the air,
    as environment everywhere.
    Climate concerns all nations,
    just as plastic in the oceans.

    UNSERE MEERE IN NOT

    Es treiben Müllinseln auf den Wellen
    nicht nur vor Antillen und Seychellen.
    Des Meeres Flora und Fauna Idyll
    ist ausgesetzt unserem Plastikmüll.

    Was wir achtlos in die Umwelt geben,
    bedroht der Tiefsee fragiles Leben.
    Es findet die grausige Kunststoffpest
    ihren Weg in jedes Korallennest.

    In der Entwicklung Millionen Jahren
    trotzten die Fische allen Gefahren.
    Oktopus und Wal, jedes Meerestier
    lebte einst wahrhaft paradiesisch hier.

    Der Mensch, im ungebremsten Plastikwahn,
    bringt nun das Ökosystem aus der Bahn.
    Hat Homo sapiens noch kluge Ideen,
    oder müssen die Fische an Land geh’n?

    DAS LEID DER TIERE

    Uns’re Tiere haben’s schwer,
    man behandelt sie nicht fair.
    Ein Mensch, wie stolz das klingt,
    der großes Leid den Tieren bringt.
    Geflügelknast und Schweinemast
    sind Quälerei und Umweltlast.
    Kükenschreddern ist das Wort
    für grausamen Massenmord.
    Tiertransporte sind Tortur,
    von Mitgefühl keine Spur
    Tiere als Versuchsobjekt,
    vor nichts wird zurückgeschreckt.

    Man fragt nicht nach der Tiere Befinden,
    Profit zählt, das Tierwohl steht ganz hinten.
    Bringen wir in ein dunkles Kapitel Licht,
    dem Tierschutz Gewicht, beim Fleisch Verzicht.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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