Vielleicht fehlt uns manchmal die nötige Erdverbundenheit? Die Beiträge in dieser Ausgabe des FRANZISKANER beleuchten die vielfältigen Bedrohungen von „Mutter Erde“ in unserer Zeit und gehen der Kostbarkeit der Erde und der Würde des Bodens auf den Grund.
Eine Handvoll Erde
Während meines Noviziats, dem Einführungsjahr ins Ordensleben, wirkten wir Novizen einmal bei der Gestaltung eines „Schöpfungstags“ für Jugendliche mit. An den Ablauf dieses Tages kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Ein Lied jedoch, das wir damals gemeinsam gesungen haben, ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Der Refrain war ein echter Ohrwurm:
Eine Handvoll Erde, schau sie dir an.
Gott sprach einst: Es werde!
Denke daran!
Ich muss bei diesen Textzeilen von Reinhard Bäcker daran denken, dass es im ersten Buch der Bibel, im Buch Genesis, heißt, dass Gott den Menschen aus der Erde des Ackerbodens geschaffen hat (Genesis 2,7). Adam, laut biblischem Schöpfungsmythos der erste Mensch, ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein Erdling. Und wie alles Geschaffene, wie alle Lebewesen kommt auch der Mensch nicht fertig zur Welt; er muss erst noch wachsen und (groß) werden. Der Mensch wächst letztlich ein Leben lang – bis er sein Leben zurückgibt in Gottes Hand. Sehr eindrücklich wird dies, wenn es im Beerdigungsritus heißt: „Von der Erde bist du genommen, und zur Erde kehrst Du zurück …“ (Genesis 3,19)
Und noch ein anderer Gedanke schwingt mit bei der Vorstellung von der Erschaffung des Menschen aus der Erde: Wir Menschen sind wie alle anderen Geschöpfe gewissermaßen aus demselben „Urstoff“. Und da alle Geschöpfe denselben Schöpfer haben, sind wir auch alle auf göttliche Weise miteinander verwandt. Somit gibt es streng genommen keine Umwelt, sondern vielmehr eine Mitwelt, eine Mitwelt voller Mitgeschöpfe – eine zutiefst franziskanische Sichtweise.
Themen
- Mutter Erde
- ernährend – endlich – erschöpft
- Kurze Faktenübersicht zum Thema Boden
- Das Universum zu unseren Füßen
- Wie Bodenschutz gelingen kann
- Boden darf keine Ware sein
- Adam – Adamah
- >> Zusatzartikel zum Thema Bodenschutzmaßnahmen (PDF 570kb)
- Geistlicher Wegbegleiter
- Botschaft des Papstes
- Vergessene Kriege – Zum Beispiel Äthiopien
- Franziskanische Geschichte: Wer nicht arbeiten kann, soll es lernen!
- „Nie wieder ist jetzt!“ – Interview zum Thema „Völkischer Nationalismus und Christentum“
- In memoriam
- Was mich bereichert: Zen-Meditation
- Franziskanische Lebensgeschichten: Beate Krug OSF
- Kursprogramm
- Bruder Rangel kocht
Kostenlos erhältlich in allen Franziskanerklöstern und Häusern, im Direktversand an tausende Bezieher
und direkt hier als Flash PDF zum online lesen
Sie können sie die Zeitschrift auch als Druckausgabe bestellen:
Provinzialat, Zeitschrift Franziskaner,
Sankt-Anna-Straße 19, 80538 München.
Tel.: 089 211 26-150, Frau Richter
eMail: zeitschrift@franziskaner.de
Umfrage
Die Zeitschrift Franziskaner soll noch besser auf die Bedürfnisse der Leserinnen und Leser abgestimmt werden. Deshalb möchten wir gerne wissen, was Ihnen an unserer Zeitschrift gefällt und was Sie sich künftig anders wünschen. Wir bitten Sie daher, unseren Online-Fragebogen zu beantworten. Die Beantwortung des Fragebogens wird circa 5 Minuten dauern. Wir danken für Ihre Mitarbeit.