Basilika Vierzehnheiligen | Nr. 48 / 25. Jhrg. 2018/1

4 Wiederum über 400 Personen hatte die Män- nerwallfahrt 2017 nach Vierzehnheiligen zu verzeichnen. Ein Gelübde aus den Kriegstagen war es, das im Jahr 1946 eine Männerwallfahrt von Bad Königsh- ofen nach Vierzehnheiligen zum Leben erweckte. Zur 72. Wallfahrt zogen in diesem Jahr am Tag nach Christi Himmelfahrt 425 Männer aus über 60 verschiedenen Orten zum Heiligtum der 14 Nothelfer nach Oberfranken, wobei der jüngste Teilnehmer gerade 10, der älteste 81 Jahre alt war. Da die Gesamtstrecke von etwa 60 Kilome- tern bis zum Gnadenort bewältigt wird, bedeutet dies für die Wallfahrer bei warmem Wetter den Einsatz aller Kräfte. „Damit ihr in mir Frieden habt“ Unterwegs sind nach einem Streckenabschnitt durch Thüringer Gebiet Ruhepunkte in Was- muthhausen, Seßlach und Altenbanz eingeplant, bevor man die von Balthasar Neumann erbaute Basilika erreicht. Geistlicher Begleiter war Wall- fahrtsseelsorger Josef Treutlein (Würzburg). Aber auch Wallfahrtsführer Engelbert Brüger und sein Vorbeterteam verstanden es, mit Gebeten, Liedern, Fürbitten und Besinnungstexten zu dem Motto „damit ihr in mir Frieden habt“, die Wall- fahrer richtig anzusprechen und zu motivieren. Mehrmals täglich wurde dieses Lied von allen Wallfahrern kräftig gesungen. Höhepunkt dieses Tages war der feierliche Einzug in die Basilika, als zu den Klängen der 36 Mann starken Blaskapelle das „Brüder singt ein Lied der Freude“ aus über 400 Männerkehlen erklang. Eigentlicher Höhepunkt der Wallfahrt war der Wallfahrtsgottesdienst, der von den Wallfahrts- musikern teils im Zusammenspiel mit der Orgel festlich gestaltet wurde. In seiner Predigt sprach Pfarrer Treutlein darüber, dass die schwindende Weitergabe des Glaubens an die nächste Gene- ration den religiösen Menschen große Sorgen bereite. Die Männerwallfahrt sei eine Demons- tration des Glaubens, die eindrucksvoll wirke. Auch nach der Wallfahrt müsse der Glaube im Alltag, in der Familie, in Beruf und Freizeit zu spü- ren sein. Mit einem abschließenden „Habt Mut!“ rief Treutlein die Wallfahrer auf, dies mit Hilfe der 14 Nothelfer in ihrem Leben zu verwirklichen. Am Ende des Wallfahrtsgottesdienstes zeichnete Guardian Pater Heribert Arens 10 Wallfahrer für 25 Wallfahrten sowie drei weitere (Erwin Bader aus Untereßfeld, Klaus Dahinten aus Großbardorf und Burkard Wißmüller aus Bad Königshofen) unter großem Beifall für 40 Wallfahrten aus. Für 7 Wallfahrten wurden vor dem Mittagessen 13 weitere Teilnehmer geehrt und für 14 Wallfahr- ten waren es 9 Teilnehmer. Der Wallfahrt folgt die gute Tat Neben dem Beten und Singen ließen die Wallfah- rer hinsichtlich ihres sozialen Engagements auch Taten folgen. Heuer wurde für eine Familie mit einem schwerstbehinderten Kind sowie für den Hospizverein Rhön Grabfeld gesammelt. Für den Rückweg waren zwei Tage eingeplant, ehe man am Sonntagabend müde, aber glücklich in feierlicher Prozession in den „Grabfelddom“ einzog. Zuvor hatten sich Wallfahrtsführer Engel- bert Brüger bei der Musikkapelle und den vielen anderen Helferdiensten bedankt. Der ganzen Wallfahrtsgruppe bescheinigte er eine hervorra- gende Disziplin mit den Worten „Es war schön mit Euch.“ Viele der 30 Neulinge unter den Wallfahrern werden nächstes Jahr wieder mit von der Par- tie sein, denn das Gemeinschaftsgefühl einer Wallfahrt möchte keiner mehr missen, der dies einmal erlebt hat. Engelbert Brüger D ie M ännerwallfahrt von B ad K önigshofen

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