Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 3

IM LAND DES HERRN 26 3/2020 Abraham aber stand auf, verneigte sich tief vor den Bürgern des Landes, den Hetitern, verhan- delte mit ihnen und sagte: Wenn ihr damit ein- verstanden seid, dass ich meine Tote hinausbrin- ge und begrabe, dann hört mich an und setzt euch für mich ein bei Efron, dem Sohn Zohars! Er soll mir die Höhle von Machpela überlassen, die ihm gehört, am Rand seines Grundstücks. Zum vollen Geldwert soll er sie mir überlassen als eigene Grabstätte mitten unter euch. Efron saß unter den Hetitern. Der Hetiter Efron ant- wortete Abraham, so dass es die Hetiter, alle, die zum Tor seiner Stadt Zutritt hatten, hören konn- ten: Nein, Herr, hör mich an: Das Grundstück überlasse ich dir und die Höhle darauf überlas- se ich dir; in Gegenwart der Söhne meines Vol- kes überlasse ich sie dir. Begrab deine Tote! Da verneigte sich Abraham tief in Gegenwart der Bürger des Landes und sagte zu Efron, so dass es die Bürger des Landes hören konnten: Hör mich doch, bitte, an: Ich zahle das Geld für das Grundstück. Nimm es von mir an, damit ich dort meine Tote begrabe. Efron antwortete Abraham: Herr, hör mich an! Land im Wert von vierhun- dert Silberstücken, was bedeutet das schon unter uns? Begrab nur deine Tote! Abraham hörte auf Efron und wog ihm den Geldbetrag ab, den er in Gegenwart der Hetiter genannt hatte, vierhun- dert Silberstücke zum üblichen Handelswert. So ging das Grundstück Efrons in Machpela bei Mamre, das Feld mit der Höhle darauf und mit allen Bäumen auf dem Grundstück in sei- ner ganzen Ausdehnung ringsum, in den Besitz Abrahams über, in Gegenwart der Hetiter, aller, die zum Tor seiner Stadt Zutritt hatten. Dann begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle des Grundstücks von Machpela bei Mamre, das jetzt Hebron heißt, in Kanaan. Das Grundstück samt der Höhle darauf war also von den Hetitern als Grabstätte in den Besitz Abrahams überge- gangen“ (Gen 23,1–20). In der Machpelahöhle – der Name kann als „Doppel-Höhle“ gedeutet werden – wurden auch Abraham selbst und sein Sohn Isaak begraben (Gen 25,7–11; 35,27–29). Ausdrücklich verlangte der Patriarch Jakob auf seinem Sterbelager in Ägypten seine Bestattung in der Familiengruft, wo auch die Frauen der Patriarchen beerdigt waren (Gen 49,29–33), mit Ausnahme von Rahel, der Lieblingsfrau Jakobs. Beim Einzug der Israeliten aus Ägypten nach Kanaan soll Hebron vom Stamm Juda einge- nommen worden sein (Ri 1,10), die ältere Nach- richt wird aber sein, dass es vom vielleicht edo- mitischen Stamm Kaleb (Gen 36,42–43) in Besitz genommen wurde (Ri 1,20). Offensichtlich hat sich das mächtigere Juda den Stamm Kaleb einverleibt. Im Buch Josua werden die Ansprüche des selbstbewusstenStammvaters Kaleb aus Hebron ganz deutlich dokumentiert, nachdem er vorher oberflächlich unter die Judäer eingereiht worden war: „Damals traten die Judäer in Gilgal an Josua heran und Kaleb, der Sohn des Kenasiters Jefunne, sagte zu ihm: Du weißt, was der HERR zu Mose, dem Gottesmann, in Kadesch-Barnea über mich und dich gesagt hat. Ich war vierzig Jahre alt, als mich Mose, der Knecht des HERRN, in Kadesch-Barnea aussandte, damit ich das Land erkundete, und ich erstattete ihm Bericht, wie ich es mir vorgenommen hatte. Während meine Brüder, die mit mir hinaufgezogen waren, das Volk mutlos machten, hielt ich treu zum HERRN, meinem Gott. An jenem Tag schwor Mose: Das Land, das dein Fuß betreten hat, soll dir und deinen Söhnen für immer als Erbbesitz gehören, weil du treu zum HERRN, deinem Gott, gehalten hast. Nun sieh her: Der HERR hat mich, wie er es ver- sprochen hat, am Leben gelassen. Fünfundvier- zig Jahre ist es her, seit der HERR dieses Wort zu Mose gesprochen hat, als Israel durch die Wüste zog. Heute bin ich, wie du siehst, fünfundacht- zig Jahre alt. Ich bin immer noch so stark wie damals, als Mose mich ausgesandt hat; wie meine Kraft damals war, so ist sie noch heute, wenn es gilt, zu kämpfen, auszuziehen und heimzukeh- ren. Nun gib mir also dieses Bergland, von dem der HERR an jenem Tag geredet hat. Denn du hast selbst an jenem Tag gehört, dass Anakiter

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