Im Land des Herrn | 76. Jahrgang | 2022 - 4

4/2022 29 Heiligen Grabes sehen. Das Material für die rötlich schimmernden Säulen ist der „Melek-Stein“, der in der Gegend von Jerusalem und Betlehem vorkommt und seinen Namen ganz zu Recht trägt: „melek“ bedeutet so viel wie königlich. Es waren auch Arbeiter aus Betlehem, die diese Arbeiten ausführten. Reste der nicht mehr verwendbaren Säulen wurden nach Getsemani verbracht und standen lange Zeit im Garten des Klosters, bis im neu eröffneten Museum des „Studium Biblicum“ ein eigener Saal für die Bauteile aus der Grabeskirche geschaffen wurde. Auf der Rückseite unserer Zeitschrift finden Sie den Teil einer solchen Säule, wie er bis vor kurzem im Garten des Konventes aufbewahrt wurde. Hi e r im Mus eum de r Franziskaner fanden diese Bauteile nun also wieder zusammen, als der kolossale Säulenstumpf vor wenigenWochen dorthin verbracht wurde. Ein 50-jähriges Provisorium fand damit ein glückliches Ende, und die Pilger können in Zukunft alles im ansprechenden Rahmen besichtigen. Beim Transport des Säulenstumpfes war eine Pilgergruppe aus Deutschland unf reiwi l l ig Zeu- ge: Gläubige der Pfarrei S t . Anna i n München wa ren ge rade be i de r Feier der hl . Messe auf Golgota als der Lärm des Transportes ihre Andacht störte; gleichzeitig waren sie so Zeuge einer „Heimkehr“ geworden. Verwendete Literatur Elzear Horn: Ichnographiae Monumentorum Terrae Sanctae, Reprint 2004 Franciscan Printing Press Jerusalem in der Reihe „Collectio Maior“ des Studium Biblicum Franciscanum G. Kroll „Auf den Spuren Jesu“ Verlag Katholisches Bibelwerk Stuttgart o. J. Säule Säule Blick in die Rotunde der Grabeskirche, auf beiden Seiten jeweils die renovierten Säulen © Igor Hollmann

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