Franziskaner Mission 2 | 2020

wird mit vielen anderen Organisationen und Gruppen, die sich für Menschenrechte einsetzen, koordiniert. Die Pfarrgemeinde »Dulce Nombre de Culmi« organisiert mit Hilfe der JPIC-Gruppe Aktio- nen für den Schutz des Flusses Wampu. Ähnlich hat die Gemeinde »San Esteban« in Olancho zu Protest- aktionen gegen eine Bergbaufirma aufgerufen. In Osthonduras arbeitet das regionale JPIC-Team mit dem Bistum Copan zusammen, um eine Pastoral für die Schöpfung (»Pastoral de la Creación«) zu konsolidieren, die sich für den Schutz des »gemeinsamen Hauses« einsetzen soll. Umwelttage in El Salvador Das JPIC-Team in El Salvador engagiert sich seit vielen Jahren für den Umweltschutz, für den Schutz der Menschenrechte und für das Gemeinwohl. Zu den Aktivitäten gehörten von Anfang an die Teilnahme an Protestaktionen, Begleitung und Schulungsangebote für Gemeinden, Kontakte zu Schulen, Teilnahme an Pressekonferenzen, die Zusammenarbeit mit »Franciscans International« und anderen Nichtregierungsorganisationen sowie Lobbyarbeit für die Unterstützung von Gesetzent- würfen zugunsten der Ziele der JPIC. Dieses Enga- gement hat sich weiterentwickelt bis in die Gegen- wart hinein. Heutzutage werden die Aktivitäten in Koordination mit zivilen Organisationen, kirchlichen Gemeinden, Schulen, Kirchen und mit der Konfe- renz der Ordensleute geplant und durchgeführt. Jährlich wird am Tag der Umwelt am 6. Juni ein Fußmarsch (»Caminata del día del medio ambiente«) in San Salvador organisiert. Er ist eine sozialpolitische Plattform für das Umweltthema ge- worden. In diesem Jahr war das 20-jährige Bestehen des JPIC-Teams das Hauptthema für den Marsch. Dabei wurde mit Kreativität und Kunstfertigkeit der soziale und politische Einsatz für den Umweltschutz und für die Pflege des »gemeinsamen Hauses« dargestellt. Ein besonderes Motiv war der Kampf für das Recht auf Trinkwasser für alle. Gegenwärtig wird die Verabschiedung eines Gesetzes angestrebt, das die Wasserversorgung als Grundrecht für alle regeln soll. Schutz der Schöpfung Die JPIC-Gruppen der Franziskanischen Familien in Nicaragua, Costa Rica und Panamá haben jeweils ihre eigene Dynamik entwickelt, verfolgen alle aber ähnliche Ziele. Die Kommissionen der JPIC in Mittelamerika bemühen sich darum, die franziska- nische Spiritualität bei Themen wie die Bewahrung der Schöpfung und Umweltschutz als Teil der Menschenrechte zu konkretisieren. Sie sind regional miteinander vernetzt und koordinieren sich mit den verschiedenen sozialen, politischen, religiösen und kirchlichen Organisationen und Institutionen. Eine klare Position für das Leben vertreten, sich lokal für den Schutz der Schöpfung und des Ökosystems einsetzen, gegen die Zerstörungskraft des Bergbaus und gegen die Privatisierungspolitik zu kämpfen – das sind unter anderem die Leitmotive der verschiedenen JPIC-Gruppen. Der Autor René Arturo Flores gehört der Franziskanerprovinz Nuestra Señora de Guadalupe in El Salvador an. Zusammen mit zwei Mitbrüdern koordiniert er die Arbeiten im Bereich »Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung«. Übersetzung aus dem Spanischen: Joaquín Garay ofm Gegen die Wasser- privatisierung gehen die Menschen seit 20 Jahren auf die Straßen von San Salvador. 27

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