07.04.2025 Maximilian Feigl

Fastenimpulse zum Misereor Hungertuch: Teil V – Geborgenheit

Misereor-Hungertuch 2025/26
Das Misereor-Hungertuch 2025 „Gemeinsam träumen -Liebe sei Tat“ von Konstanze Trommer (c) Misereor

„Zukunft ist WIR“ – zu diesem Motto des Hungertuchs 2025 haben die beiden Franziskaner Norbert Lammers und Helmut Schlegel (beide in Hofheim/Taunus) Gestaltungselemente für Gottesdienste, Jugendarbeit, Unterricht und Fastenimpulse ausgearbeitet, die wir bis Ostern hier vorstellen werden. Die Gestaltungselemente können in freier und kreativer Weise verwendet werden. Sie ermöglichen, das Thema Liebe anhand der Visionen des Hungertuchs in fünf Themen zu entfalten und zum Tun anzuregen.

Fünf Wochen – Fünf Themen

Woche 1: Auf bewohnbarem Land leben (Ressource Erde)
Woche 2: Aus frischen Quellen schöpfen (Ressource Wasser)
Woche 3: Saubere Luft atmen (Ressource Luft)
Woche 4: Mit nachhaltiger Energie schaffen (Ressource Feuer)
Woche 5: Ein Dach überm Kopf haben (Ressource Geborgenheit)

Blick auf das Hungertuch: Ein Dach überm Kopf haben

In der letzten Woche der Impulse zum Misereor-Hungertuchen entdecken wir die Geborgenheit als Ressource. Das Motto dabei lautet „Ein Dach überm Kopf haben. Der Blick auf das Hungertuch inspiriert Bruder Helmut Schlegel zu diesen Gedanken:

„Ich sehe ein geräumiges Wohnzelt; mit Blick auf die vor dem Zelt versammelte Gruppe scheint es jedoch sehr eng zu sein. Es wird nur begrenzt Wohnraum und Schutz bieten. Die kleine Insel und das nicht ausreichende Zelt sind gewiss zeichenhaft für die Wohnungsnot in so vielen Kontinenten dieser Erde. Im Inneren des Zeltes ist niemand zu sehen, lediglich eine junge Frau im Eingang, die mahnend den Finger hebt. Auffallend ist der goldene Streifen am linken Rand des Zeltes und eine Art Antenne, die von der Zeltspitze aus nach oben zeigt.

Gold ist die Farbe des Göttlichen. Ist es die Bitte um Gottes Beistand, auf den das Gold hinweist? Ist es die Hoffnung, dass die Menschen, die auf der Insel und im Zelt leben, unter dem Segen Gottes stehen? Ist es der Glaube an die ewige Stadt Jerusalem, von der es heißt: „Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein“ (Off 21,3)?

Lassen wir uns ein wenig Zeit, um zu schauen. Wer will, kann gerne in die Kommentare schreiben, was noch auf dem Bild zu entdecken ist.“

Meditationsimpuls

Als Meditationsimpuls formuliert Bruder Norbert Lammers folgende Gedanken:

Heimat, ein Zuhause
Ruhe und Geborgenheit
suche ich
und möchte ich finden

Ein Ort, wo ich sein kann
und angenommen
das braucht jede, jeder

Wirst du mir Ruhepunkt sein
in der Unruhe
ein sicheres Obdach
in der Heimatlosigkeit
ein willkommenes Zuhause
in der Fremde
ein Schutz
in der Unsicherheit?

Ich möchte nicht länger umherirren,
Weite und ein freies Land
brauche ich
zum Leben, zum Mensch-sein –
Bist du mir dieser Ort,
das Zuhause, in dem ich willkommen bin?

Deinen Anspruch und Zuspruch
höre ich:
Wenn eine Fremde, ein Fremder
mit dir in eurem Land lebt,
bedrücke sie und ihn nicht.
Werden sie bei dir ein weites Herz,
eine offene Tür finden?
Nimm sie auf, gib ihnen Zuflucht,
begegne ihnen freundlich in ihrer Würde
und lerne sie lieben.
Erinnere dich:
Ich, Gott-für-euch, habe euch herausgeführt
aus der Knechtschaft,
aus allem Unbehaustsein.
Frei sollt ihr sein und leben.
In meiner liebenden Zuwendung gilt mein Wort,
ich bin euch weiter Raum
zum Leben.
(frei nach Lev 19,33-34)

Alle Menschen suchen
und brauchen ein Obdach,
einen Willkommens-Ort
wie du und ich.

Weitere Gedanken zum Hungertuch, Exerzitien im Alltag, sowie Gestaltungselemente für Gottesdienste, Jugendarbeit und Unterricht gibt es bei Misereor sowie in diesem PDF.


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