Bruder Firminus Wickenhäuser OFM
Bruder Firminus wurde 1876 in Massenbachhausen geboren und auf den Namen Josef Wickenhäuser getauft. Sein Vater war Schäfer. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters, musste Josef für den Unterhalt seiner Mutter Sorge tragen. Zuerst arbeitete er als Steinklopfer beim Straßenbau. Während dieser Zeit wurde er zum Steinmetz ausgebildet. 1899 legte er in Stuttgart, wo er nun in einer Grabsteinwerkstatt arbeitete, die Gesellenprüfung ab.
Nach dem Tod der Mutter 1905 trat er als Laienbruder 1906 in das Franziskanerkloster in Harreveld ein. 1908 wurde er von seinem Ordensoberen zuerst nach Düsseldorf und später, 1911 nach Dorsten geschickt.
Als der 1. Weltkrieg ausbrach, wurde er als Sanitäter eingesetzt. Auch während dieser Zeit betätigte sich der Franziskaner als Bildhauer. Nach Kriegsende kehrte er in den Konvent Düsseldorf zurück. Hier legte er dann die Ewige Profess ab und band sich so für immer an den Franziskanerorden.
Seine vorranginge Aufgabe bestand in der Restaurierung der Klosterkirchen seiner Ordensprovinz. Unter anderem war er verantwortlich für die Wiederherstellung der Kirchen auf dem Apollinarisberg in Remagen, dem Kreuzberg in Bonn und die skulpturale Ausstattung der alten Klosterkirche in Düsseldorf, die im 2. Weltkrieg vollständig zerstört wurde.
Bruder Firminus war unter seinen Mitbrüdern und bei den Menschen, die ihm begegneten sehr geschätzt und beliebt. Einer seiner Mitbrüder äußerte sich dazu in dieser Weise: „Nur aus der Gottverbundenheit und dem Gebetsgeist des Bruders Firminus versteht man auch sein künstlerisches Schaffen. Wovon das Herz so übervoll war wie bei dem Brüderle, davon mussten nicht nur der Mund, sondern auch Hammer und Meißel überströmen“.
Am 30. September 1939 verstarb Bruder Firminus im Düsseldorfer Marienhospital. Schon lange sprach man über ihn als vom „Herrgottsbrüderle“. Scharen von Gläubigen pilgerten zu seinem Grab und baten ihn um Hilfe und Trost. Darum wurde sein Leichnam 1957 exhuminiert und in die Krypta der Franziskanerkirche zu Düseldorf übertragen.
Seit dem 08. Februar 2015 ruhen seine Gebeine in St. Maria Empfängnis, der Kirche der Franziskaner in Düsseldorf.
Das Bruder-Firminus-Werk
Josef Kardinal Frings, der Erzbischof von Köln, leitete noch im Todesjahr des Franziskaners den Seligsprechungsprozess ein. Nach sorgfältiger Prüfung wurde die Untersuchung über den sogen. Tugendgrad des Dieners Gottes, Bruder Firminus Wickenhäuser abgeschlossen. Dies ist die erste Stufe beim Prozess für die Heilig- und Seligsprechung bei der Kongregation in Rom. 1957, dem Jahr der Exhuminierung der Gebeine von Bruder Firminus, wurde Bruder Albrecht Schräder als Vizepostulator berufen und mit den notwendigen Formalien für die Vorbereitung des Seligsprechungsprozesses beauftragt.
Ende 1988 verlas Papst Johannes Paul II das offizielle Dekret. „Es steht ohne Zweifel fest, dass Bruder Firminus Wickenhäuser die theologischen Tugenden – Glaube, Hoffung, Liebe – sowohl Gott als auch dem Nächsten gegenüber, sowie alle Kardinaltugenden – Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß – auf heldenhafte Weise ausgeübt hat.“
Dem offiziellen Dekret des Papstes ging eine sorgfältige Prüfung, sowohl durch die Provinzleitung, die Erzdiözese und schließlich durch die Kongregation für die Heilig- und Seligsprechungen in Rom voraus.
Das Bruder-Firminus-Werk fördert die Verehrung des heiligmäßigen Franziskanerbruders Firminus Wickenhäuser.
Im Heimatort von Bruder Firminus wurde ein kleines Museum zu seinem Andenken eingerichtet. Es beherbergt zum größten Teil die bildhauerrischen Werke seiner Düsseldorfer Zeit.
Suftipp: www.massenbachhausen.de
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