Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.

Zuletzt erklärte mir eine Gesprächspartnerin: Sie hat Angst wegen der Klimakatastrophe. Auch ihre Tochter habe Angst und meint: Ich will keine Kinder haben, weil ich denen nicht zumuten will in der verkorksten Welt zu leben, die die gegenwärtige Generation hinterlässt!

Eine starke Aussage! Mit aller emotionaler Wucht wird die Bedrängnis vieler Zeitgenossen ins Wort gebracht, gerade der Jüngeren. Es ist unangemessen, solche Äußerungen als hysterischen Öko-Quatsch oder Überspanntheit abzutun. Da ist viel innere Not. Und es sind häufig die Feinfühligen und Weitdenkenden, die besonders leiden. Denn sie sind mehr als andere mit Intelligenz und Phantasie begabt. Es hilft außerdem nicht weiter, einem seelisch Bedrängten mitzuteilen: Das ist ja alles gar nicht so schlimm. Für ihn oder sie ist es nämlich sehr real und sehr schlimm.

Andererseits ist aber auch wahr: Angst ist ein schlechter Ratgeber. Wenn Menschen aus inneren Zwangslagen heraus Entscheidungen treffen und handeln, droht irrationales Verhalten. Nicht selten kommt es dann zu erheblichem Flur- oder Kollateralschaden. Am Ende: Ein Scherbenhaufen und jeder fragt sich: Wie konnte es eigentlich dazu kommen?

Was tun? Wesentlich an Angst ist – bildlich gesagt – wie auf einem amoklaufenden Karussell zu sitzen; immer im Kreis und wachsender Beschleunigung. Da gilt: Alles, was hilft aus dem Kreisen um meine Angst auszusteigen ist gut!

Aber worum soll es sich denn statt meiner Angst drehen?
Eine Alternative: Wie können wir eigentlich weiterhin Leben auf unserer Erde ermöglichen, anstatt es leichtfertig zu verspielen oder angstvoll zu verneinen?

Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de.