20.07.2023 Bruder Stefan Federbusch

Ende einer Ära – Servus Bernward Bickmann

Die Franziskanerbrüder sagen DANKE

Provinzialminister Markus Fuhrmann dankt Bernward Bickmann für sein langjähriges Engagement. Foto von Stefan Federbusch

Am 19. Juli 2023 wurde an der Kreuzburg in Großkrotzenburg Bernward Bickmann in den Ruhestand verabschiedet. Er war 38 Jahre in verschiedenen Funktionen auf dem Gelände des Franziskanergymnasiums und des Klosters tätig. Er gehört somit zu denen, die mit uns Franziskanern fast ihr gesamtes Berufsleben verbracht und uns im Dienst an den Menschen unterstützt haben. Dies hat sich noch intensiviert, als Herr Bickmann die Ausbildung zum Diakon absolvierte und in den letzten Monaten auch im Klostergebäude gewohnt hat. Er war ein Stück „Mitbruder“ und quasi Teil der brüderlichen Gemeinschaft. Dadurch ergab sich ein sehr enger Kontakt zu den Brüdern, der auch bei der Verabschiedung deutlich wurde.

Bruder Michael Blasek, der als Schulseelsorger, als stellvertretender Leiter des Franziskanischen Bildungswerks und als Hausleiter viele Jahre und Jahrzehnte mit ihm zusammengearbeitet hat, würdigte Herrn Bickmann als einen Verantwortlichen, der stets den Menschen, die Sache und das Ganze gleichermaßen im Blick hatte. Er ist auch als „Chef“ den Mitarbeitenden auf Augenhöhe begegnet und hat die Ideen anderer unterstützt und gefördert. Dies in Gelassenheit, aber auch Entschiedenheit. Er habe den franziskanischen Impuls, das Gute im Menschen zu sehen, verkörpert und hat Beruf und Berufung verbunden, anderen ein Weggefährte zu sein.

Dies kam im Wortgottesdienst zum Ausdruck, für den Bernward Bickmann die Emmausgeschichte als Begegnung- und Begleitungsgeschichte gewählt hatte. Sie steht für sein Selbstverständnis und seine Weise, seelsorglich mitzugehen und zu ermutigen. Ein Highlight dürfte Herr Bickmann zum Abschied seines beruflichen Weges an der Kreuzburg noch erleben: das große Schulfest, das unter dem Motto „ZusammenWachsen“ stand. Mit diesem Lied begann Bruder Michael seine „Würdigung“. Zusammen wachsen – zusammen gehen – zusammen leben – zusammen wirken – den Boden spüren – den Himmel atmen; das ist das, was als franziskanischer Geist die Atmosphäre der Schule und das notwendige Verwaltungshandeln prägen soll.

Herr Bickmann war zunächst ab 1986 Jugendreferent im Franziskanischen Bildungswerk, dann ab 1989 der Leiter des FBW. Später kam ab 2009 die Aufgabe als Geschäftsführer der Franziskanergymnasium Kreuzburg gGmbH hinzu. Als verantwortliche Leitung lässt sich nicht jeder Wunsch erfüllen. Das wurde deutlich, als Bruder Markus Fuhrmann als Vorsitzender des Stiftungsrates der Franziskus-Stiftung Kreuzburg die Herausforderungen aufzählte, denen sich Herr Bickmann als Geschäftsführer zu stellen hatte. Exemplarisch genannt seien das Ersatzschulfinanzierungsgesetz, der Beitritt zur KODA, die Pensionsrückstellungen für Lehrer, die Rückführung von G8 auf G9, die Einführung des Schulgeldes, der Bistumsausgleich der Finanzen, die Errichtung der Schulstiftung, der Umgang mit der Corona-Pandemie und die Einrichtung des Franziskanischen Freiwilligendienstes Franziskanisch-Europäische-Erfahrung (FEE). Mit Leidenschaft, Engagement und Kompetenz sei Herr Bickmann alle diese Herausforderungen angegangen. Ein wichtiger und zukunftsweisender Schritt bestand darin, das Franziskanische Bildungswerk in eine gemeinnützige GmbH zu überführen. Bruder Markus stellte seine „Laudatio“ unter das biblische Motto „Alles hat seine Zeit“.

Weitere Grußworte sprachen Michael Bünger, Geschäftsführer der SMMP Engelsburg Gymnasium gGmbH, Markus Schupp von der Arbeitsgemeinschaft katholisch sozialer Bildungswerke (AKSB), Thomas Wolf für die Schulleitung und Anja Sattler als Vorsitzende des Elternbeirates. Begrüßung und Schlusswort waren Birgit Rupp, der Geschäftsführerin Franziskanergymnasium Kreuzburg gGmbH vorbehalten.

Lieber Bernward, von 2007 bis 2013 dürfte ich als Schulseelsorger und Dein Stellvertreter in der FBW-Leitung mit Dir zusammenarbeiten. Die Beiträge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und des FBW-Teams verdeutlichten das hohe Maß an Wertschätzung, das Du Dir erworben hast und dem ich mich uneingeschränkt anschließen kann. Im Sinne des zitierten Liedes war es nicht nur ein Zusammenarbeiten, sondern ein Zusammenwachsen – ein gemeinsames Ringen und Reifen und miteinander Unterwegssein im franziskanischen Geist.

„Leben ist das, was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ Mit diesem Wort von John Lennon hast Du Deinen Abschiedsartikel in der Schulzeitschrift überschrieben. Das war Deine berufliche Erfahrung. Möge sich im (Un)Ruhestand der ein oder andere Wunsch von Dir erfüllen, ohne dass Deine Pläne allzu schnell durchkreuzt werden. Persönlich und im Namen unserer Ordensprovinz auch an dieser Stelle von Herzen DANKE und Gottes reichen Segen für alles, was Du mit Deiner Familie nun mit mehr Zeit erleben darfst und was da an Deinem neuen Lebensort kommt, wächst, lebt, geht und wirkt. Im Sinne des Liedes: Spüre den Boden und atme den Himmel!


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