01.07.2021

Generalkapitel des Weltordens

"Erneuerung unserer Vision, Umarmung unserer Zukunft"

Generalkapitel des Ordens der Minderbrüder in Rom, vom 3. bis 18. Juli 2021.

Das Generalkapitel des Ordens der Minderbrüder findet vom 3. bis 18. Juli 2021 in Rom statt. Das Thema lautet „Erneuerung unserer Vision, Umarmung unserer Zukunft“.

Die 118 Kapitulare, die zu dieser Feier unserer weltweiten Bruderschaft erwartet werden, werden sich im Internationalen Kolleg St. Laurentius von Brindisi der Kapuziner versammeln, das sich ungefähr auf halbem Weg zwischen Roms wichtigstem Flughafen und dem Zentrum von Rom befindet.

Dieses historische 15-tägige Generalkapitel verspricht in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes zu werden. In dieser ungewöhnlichen Zeit in der Geschichte danken wir Minderbrüder für die Gaben des Glaubens und der Brüderlichkeit, die uns in einer unsicheren Welt verankern. Wir preisen Gott für die Güte und Schönheit, die wir überall um uns herum sehen, und wir klammern uns an die Hoffnung, die ewig im menschlichen Herzen entspringt. Beten wir für unsere Kapitulare und für den gesamten Orden, dass wir freudig auf die Ermahnung des Epheserbriefes antworten: „Steh auf … und Christus wird dir Licht geben“ (Eph 5,14).

Papst Franziskus hat Kardinal João Braz de Aviz, den Präfekten der Religiosenkongregation, beauftragt, der Wahl des Generalministers am 13. Juli vorzustehen.

Die Generalkurie hat eine eigene Website https://ofmcapgen2021.org/ sowie eine facebook-Seite https://m.facebook.com/ofm.org eingerichtet, wo die nächsten 2 Wochen regelmäßig über das Generalkapitel informiert wird. Dort werden auch Kurzfilme eingestellt, mit denen sich die einzelnen Entitäten des Ordens vorstellen. Der Beitrag der Deutschen Franziskanerprovinz, der von Bruder Natanael Ganter und Provinzialvikar Markus Fuhrmann entwickelt wurde, ist bereits zu sehen.

Provinzial Cornelius ist bereits am 28. Juni nach Rom aufgebrochen. In der Zeit seiner Abwesenheit wird ihn Provinzialvikar Markus in allen Belangen vertreten.

Was bedeutet es, ein Kapitel zu begehen?

Seit dem 8. Jahrhundert versammelten sich die Benediktinermönche, um am frühen Morgen, nach dem Gebet der Prim, gemeinsam über ein „Kapitel“ (capitulum) aus der Regel des hl. Benedikt zu meditieren. Allmählich wurde diese Versammlung der Klostergemeinschaft als „Kapitel“ (des Klosters) und der Ort, wo man sich versammelte, als „Kapitelsaal“ bezeichnet.

In den Klöstern gab es zwei Arten von Kapitel. Zum einen wurde ein Konventskapitel zur Beratung genutzt: Der Abt oder die Äbtissin holten sich den Rat der Gemeinschaft hinsichtlich eines bestimmten Themas ein. Zum anderen diente ein Konventskapitel der Weiterbildung: Der Abt oder die Äbtissin kommentierten einen vorgelesenen Abschnitt aus der Regel.

1195 führten die Zisterziensermönche zum ersten Mal ein „Generalkapitel“ ein. In der Folge versammelten sich alle Zisterzienseräbte einmal im Jahr in der Abtei von Cîteaux (Frankreich). Im Jahr 1215 legte das IV. Laterankonzil (im Kanon 18) fest, dass alle Ordensgemeinschaften nach dem Vorbild der Zisterzienser in regelmäßigen Abständen (jährlich, alle drei Jahre, usw.) ein „Kapitel“ begehen sollten. Dies sollte ein Mittel zur Förderung der Reform des Ordenslebens sein.

So hatte der Terminus „capitulum“ zur Zeit des heiligen Franziskus bereits eine bestimmte Bedeutung erhalten und konnte auf eine lange und abwechslungsreiche Tradition zurückblicken. Von 1209 bis 1217 wurde ein „Generalkapitel“ etwa zweimal im Jahr begangen: einmal um das Pfingstfest (Mai-Juni), sodann am Fest des Erzengels Michael (29 September). In einer späteren Periode (1218-1223) begingen die Provinzialminister für Italien und den angrenzenden Regionen jedes Jahr ein Kapitel zu Pfingsten. Zudem wurden jedes Jahr am Fest des heiligen Michael auch „Provinzkapitel“ begangen. Alle drei Jahre nahmen die Provinzialminister der Provinzen „jenseits der Alpen“ am „Generalkapitel“ in Portiunkula teil. Heute findet üblicherweise alle drei Jahre ein Kapitel in einer Provinz oder Kustodie statt, während ein Generalkapitel alle sechs Jahre begangen wird.


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