Gerhard Koch wurde am 28. Februar 1956 in Wiesbaden geboren und in der dortigen Kirche St. Bonifatius getauft. In der hessischen Landeshauptstadt verbrachte er auch die ersten Jahre der Grundschule. Als er zehn Jahre alt war, zog die Familie nach Steinbach (Taunus) um. Dort beendete er die Hauptschule, absolvierte dann eine zweijährige kaufmännische Berufsfachschule in Oberursel und erwarb 1976 am Wirtschaftsgymnasium in Oberursel das Abitur.
Anschließend begann er ein Theologiestudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Königstein und wohnte im dortigen Ostpriesterseminar. Die Hochschule war nach dem Krieg vor allem für Studenten aus den ehemals deutschen Ostgebieten eingerichtet worden. Gerhards Vater Günther Koch stammte aus Kattowitz in Schlesien. Als die Hochschule 1978 aufgelöst wurde, entschied Gerhard sich, in den Franziskanerorden einzutreten, und zog auf den Frauenberg. Im Sommer 1978 legte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Fulda das Philosophicum ab und unterbrach dann das Studium für das Noviziat. Bei seiner Einkleidung am 30. September auf dem Frauenberg erhielt er den Ordensnamen Athanasius.
Nach der ersten Profess wechselte er in das Studienhaus der damaligen Thüringischen Franziskanerprovinz nach Freiburg und schloss an der dortigen Universität sein Theologiestudium ab. Seine seelsorgerliche Ausbildung erhielt er im Pastoralseminar in Münster. Auf dem Frauenberg band er sich in der Ewigen Profess am 3. Oktober 1982 für immer an die Gemeinschaft der Minderbrüder, wurde im Dezember des gleichen Jahres in St. Peter im Schwarzwald zum Diakon und am 20. März 1983 in St. Bonifaz in Mannheim zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplansjahren in Rastatt wechselte er 1985 als Wallfahrtsseelsorger nach Marienthal. Ab 1987 absolvierte er von Großkrotzenburg aus eine dreijährige Ausbildung als Druckformhersteller, kam anschließend erneut nach Fulda und war dann ab 1998 wieder in Marienthal.
Aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit entschied sich Pater Athanasius Anfang 2023, mit erst 67 Jahren, in die Seniorenkommunität im Theresienheim in Fulda umzuziehen. Sein Abschied dort nach ziemlich genau einem Jahr kam dennoch völlig überraschend und unerwartet: Am Morgen des 11. März fand ihn das Pflegepersonal tot auf seinem Zimmer. Möge der Herr nun im Tod an Pater Athanasius zu einem guten Ende führen, was er in der Taufe begonnen hat.
Ich verlasse mich auf den Herrn. Denn du hast mein Elend angesehen, du bist mit meiner Not vertraut. Ps 31,7f – Eröffnungsvers der Messe am Sterbetag von Pater Athanasius.
Das Requiem für Pater Athanasius feiern wir am Montag, dem 18. März 2024, um 10:30 Uhr in der Klosterkirche auf dem Frauenberg in Fulda. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof statt.