14.02.2024

Pater Berthold (Karl Ludwig) Türffs verstorben

Der gütige Gott, der Herr über Leben und Tod, rief am 13. Februar 2024 den Franziskaner Pater Berthold Türffs für immer zu sich.

Pater Berthold (Karl Ludwig) Türffs ofm
* 28. Juli 1935 in Berlin-Tempelhof
† 13. Februar 2024 in Fulda

Karl Ludwig Türffs wurde am 28. Juli 1935 in Berlin-Tempelhof geboren. Bedingt durch die berufliche Tätigkeit des Vaters als Bauingenieur zog die Familie schon bald um nach Frankfurt am Main, wo er seine Jugend verbrachte und 1955 sein Abitur ablegte. Zwei Jahre später bestand er die Gehilfenprüfung als Bankkaufmann und schloss seine Ausbildung 1963 als Diplom-Kaufmann ab. Nachdem er einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet hatte, trat er 1968 in die damalige Bayerische Franziskanerprovinz ein und erhielt den Ordensnamen Berthold. Sein Noviziat machte er aufgrund einer Kooperation zwischen der Bayerischen und der Thüringischen Ordensprovinz auf dem Frauenberg in Fulda, bevor ihn das Studium an die ordenseigenen Hochschulen in Münster und München führte. Am 30. September 1973 legte er in Hammelburg die Feierliche Profess ab, wurde am 16. Dezember desselben Jahres in der Münchner Frauenkirche durch Kardinal Döpfner zum Diakon und am 11. August 1974 in der Klosterkirche Hammelburg vom bayerischen Missionsbischof Eudardo Bösl ofm zum Priester geweiht.

Nach Kaplansjahren in Nürnberg St. Franziskus und München St. Gabriel wechselte Pater Berthold 1979 in die Kustodie des Hl. Landes. Zunächst arbeitete er in der deutschsprachigen Auslandsseelsorge in Kairo/Ägypten. Von dort führte ihn sein Dienst auch nach Alexandria, nach Khartum/Sudan und ab 1983 auch nach Damaskus/Syrien. 1987 ging er nach Jerusalem und übernahm dort die ebenso wichtige wie herausfordernde Aufgabe des Ökonomen der Kustodie. Dabei hat er sich großes Ansehen erworben, gehörten doch in seinen Verantwortungsbereich nicht nur die Gemeinschaften der Brüder, sondern auch die zahlreichen Schulen und sozialen Einrichtungen der Kustodie in verschiedenen Staaten. 1992 wurde er Guardian und Pfarrer auf Rhodos und war als solcher auch für die Gemeinden auf Kos und Patmos zuständig. An all diesen verschiedenen Einsatzorten kam ihm seine Sprachgewandtheit zugute: Seine Kenntnisse nicht nur in Italienisch und Englisch, sondern auch in Arabisch, Hebräisch und Neugriechisch halfen ihm, in Kontakt mit Menschen und Behörden zu kommen.

Ende 1995 kehrte Berthold wieder nach Deutschland zurück. Die ersten zehn Jahre arbeitete er in verschiedenen Funktionen in der Provinzökonomie in St. Anna in München, von 1998 bis 2004 als Provinzökonom. Anschließend zog es ihn wieder in die Seelsorge: 2005 ging er als Wallfahrtseelsorger nach Dettelbach und konnte nach Schließung des dortigen Konvents noch gut ein Jahr bei der Wallfahrt auf dem Kreuzberg mithelfen, bevor er 2018 in die Seniorenkommunität im Theresienheim in Fulda umziehen musste. Dort kam sein Abschied jetzt völlig überraschend. Bis eineinhalb Tage vor seinem Tod hat er wie gewohnt am Leben der Brüder teilgenommen. Ganz plötzlich musste ihn der Notarzt am Abend des Fastnachtssonntags in die Klinik einweisen, nach Hünfeld, weil in Fulda kein Platz war. Dort konnte er noch die Krankensalbung empfangen und ist in der Nacht zum Dienstag verstorben.

Mit Pater Berthold verlieren wir einen vielseitig begabten, äußerst bescheidenen und sehr liebenswürdigen Bruder. Bis in seine Zeit im Theresienheim fanden sich auf seinem Schreibtisch nicht nur Bibelausgaben in verschiedenen Sprachen, sondern immer auch voluminöse aktuelle Romane. Er suchte Kontakt mit Menschen und war gerne im Kreis der Brüder. Mehrere Jahre seines Lebens hat er im irdischen Jerusalem verbracht. Nun darf er im himmlischen Jerusalem bei Christus sein, mit dem er schon hier auf Erden verbunden war.

 

Wer mich liebt, hält fest an meinem Wort. Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden bei ihm wohnen.
Joh 14, 2-3. Ruf vor dem Evangelium am Sterbetag von P. Berthold

 

Das Requiem für Pater Berthold feiern wir am Samstag, dem 17. Februar 2024, um 10:30 Uhr in der Klosterkirche auf dem Frauenberg in Fulda. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof statt.


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