
Sexualität ist das Natürlichste der Welt. Gelungene Sexualität ist das Schönste der Welt. Missbrauchte Sexualität kann zum Grausamsten der Welt werden. Sexualität gehört zum Personsein und zur Gestaltung von Beziehungen.
Sexualität und Kirche – das geht für Viele nicht zusammen. Diese Kombination birgt unzählige Vorurteile und Klischees ebenso wie tatsächliche negative Erfahrungen mit Kirche in diesem Bereich. Das, was Kirche zu sagen hatte, wurde vor allem auf der Verbotsebene wahrgenommen. Der befreiende und lebensfördernde Teil des Themas Sexualität war in der kirchlichen Verkündigung und pastoralen Seelsorgspraxis deutlich unterbelichtet. Auf die erfüllenden Möglichkeiten hinzuweisen, schließt in einer (unserer) „sexualisierte“ Gesellschaft nicht aus, auf die würdebewahrenden Grenzen zu verweisen.
Die päpstliche Enzyklika Amoris Laetitia sowie verschiedene Gesetzesänderungen, die in diesem Jahr beschlossen wurden, legen eine Beschäftigung mit dem Thema nahe. Dass Tauwetter als Organ für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung nicht nur die Sonnenseiten benennt, sondern vor allem auf die Schattenseiten verweist, liegt in der Natur der Sache. Ebenso, dass aus der Vielfalt der Aspekte nur einige aufgegriffen werden können und das Thema Sexualität in einem schmalen Heft nicht umfassend behandelt werden kann.
Den Schwerpunkt bildet die Enzyklika Amoris Laetitia, die Papst Franziskus im Nachgang der Familiensynoden verfasst hat. Der erste Beitrag ist eine kritische Würdigung des Dokuments, der zweite ein Durchgang durch die Inhalte des Schreibens für all jene, die sich für die Details interessieren, ohne die ganze Enzyklika lesen zu müssen. Ein dritter Beitrag beschreibt die aktuellen Gesetzesänderungen, die die veränderten Sichtweisen auf bestimmte Aspekte des weiten Feldes Sexualität innerhalb unserer Gesellschaft spiegeln. In einem vierten Beitrag werden thesenartig die Herausforderungen im Spannungsgefüge von Kirche und Sexualität dargestellt.

„Sexualität erreicht erst dann wirklich ihre Hochform, wenn sie zwischenmenschlich ganzheitlich integriert ist. Erst wenn beide Partner des jeweils anderen Wohlergehen anzielen und ihre eigene Freude dadurch steigern, den jeweils anderen Partner glücklich zu machen, dann führt dies zu einer geglückten und integrierten Sexualität.“ (Elke Mack, Professorin für Christliche Sozialwissenschaft und Sozialethik in Erfurt)
Eine gewinnbringende Lektüre wünscht Ihnen
Ihre Tauwetterredaktion
Inhalt
- Zwischen Beharren und Aufbruch
Eine kritische Würdigung der Enzyklika Amoris Laetitia
Bruder Stefan Federbusch - Sex und Gender
Anmerkungen zu einem umstrittenen Begriff - Amoris Laetitia – Über die Liebe in der Familie
Eine Zusammenschau der Inhalte
Bruder Stefan Federbusch - Gebet zur Heiligen Familie
Papst Franziskus - Veränderte Sichtweisen
Gesetzesänderungen als Spiegelbild der Gesellschaft
Bruder Stefan Federbusch - Kirche und Sexualität
Perspektiven für ein spannungsvolles Verhältnis
Bruder Stefan Federbusch
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Redaktion Tauwetter
Dinko Aracic, Peter Amendt ofm, Stefan Federbusch ofm.
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