Hermann-Josef Kremer wurde am 25. Oktober 1932 in Macken (Diözese Trier) als Sohn von Hermann-Josef Kremer und seiner Ehefrau Maria, geb. Schmitt, geboren. Die Volksschule in Macken verließ er 1947 nach dem achten Schuljahr. Im März 1955 legte er im Gymnasium in Hadamar die Abiturprüfung ab.
Am 24. April 1955 wurde er in Salmünster in den Franziskanerorden aufgenommen und bekam den Ordensnamen Adalbert. Mit der Feierlichen Profess am 25. April 1959 band er sich für immer an die Gemeinschaft der Minderbrüder. Bischof Adolf Bolte von Fulda erteilte ihm am 9. April 1961 in Fulda die Priesterweihe. Zwei Jahre war er dann als Cooperator in der Pfarrei Mannheim tätig, bevor er von 1964 bis 1968 das Amt des 2. Novizenmeisters innehatte, erst in Salmünster und dann in Fulda. 1973 wurde er Guardian in Saulgau, 1979 in Großkrotzenburg.
Seit Oktober 1985 arbeitete er als Seelsorger im damals noch so genannten Antoniusheim in Fulda. Dort fand er in der Arbeit mit den und für die Menschen mit Beeinträchtigungen seine erfüllende Lebensaufgabe. Die im Laufe der Jahrzehnte viele Hundert Bewohner des Antoniusheims kannte er alle mit Namen und hatte ein offenes Ohr und ein noch offeneres Herz für ihre Anliegen, Sorgen und Bedürfnisse. Ein großes Anliegen war P. Adalbert die Hinführung der jungen Menschen zum Glauben. Viele von ihnen führte er zur Taufe, Erstkommunion und Firmung. Auch die Barmherzigen Schwestern, die im Antoniusheim lebten und arbeiteten, begleitete er als Seelsorger. Im Konvent auf dem Frauenberg gehörte er viele Jahre zur Hausleitung.
Seine zweite große Leidenschaft war das Heilige Land. 2001 wurde er zum Kommissar des Heiligen Landes ernannt und förderte gerade auch durch Pilgerreisen die Beziehungen zu den Franziskanern an den heiligen Stätten in Israel, Jordanien und den anderen Ländern des Vorderen Orients.
Ende 2014 trat P. Adalbert in den wohlverdienten Ruhestand. Auf dem Frauenberg in Fulda stand er aber weiterhin als Seelsorger zur Verfügung und übernahm regelmäßig den Beichtdienst.
Vor vielen Jahren musste er an der Wirblsäule operiert werden. In den letzten Monaten nahmen die Rückenschmerzen wieder massiv zu und er hatte große Probleme beim Gehen. Trotzdem nahm er weiterhin in seiner liebenswürdigen und offenen Art am Gemeinschaftsleben des Konvents auf dem Frauenberg teil.
Wir glauben und vertrauen, dass der gute und menschenfreundliche Gott, den P. Adalbert gerade in seiner Arbeit bei antonius verkündet und gezeigt hat, ihn nun in seinen ewigen Frieden und seine ewige Freude aufnimmt.
Gott wird abwischen alle Tränen,
und der Tod wird nicht mehr sein;
weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird sein,
denn das Erste ist vergangen.
Und der auf dem Throne saß, sprach:
Siehe, ich mache alles neu!
Offb 21,4.5a
Das Auferstehungsamt für P. Adalbert feiern wir am Dienstag, dem 19. Februar 2019, um 11.00 Uhr in der Klosterkirche auf dem Frauenberg in Fulda, anschließend ist die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof.