Konrad Duffner wurde am 10. September 1938 in St. Georgen im Schwarzwald geboren und wuchs in Nußbach auf, heute ein Ortsteil von Triberg. Der Schwarzwald und seine badisch-alemannische Heimat haben ihn stark geprägt, ihr blieb er zeitlebens eng verbunden. In Nussbach lernte er auch die Franziskaner kennen, die dort bis 1977 ein Kloster hatten. In Rottweil besuchte er das Franziskaner-Kolleg und legte das Abitur ab, bevor er 1958 in Salmünster als Bruder Berthold eingekleidet wurde und das Noviziat begann. Am 30. April 1962 band er sich auf dem Frauenberg in der Feierlichen Profess auf Lebenszeit an die Gemeinschaft der Minderbrüder. Nachdem er die ordensinternen philosophisch-theologischen Studien absolviert hatte, führte ihn sein Weg im Herbst 1965 für einige Monate in die Franziskanerschule in Watersleyde in Holland, bevor er im Frühjahr 1966 in das Exerzitienhaus in Hofheim wechselte. 1973 kam er dann erstmals nach Fulda, wurde 1989 in das Studienhaus in Freiburg versetzt und lebte ab 2009 wieder auf dem Frauenberg.
Bertholds aufmerksame Sorge und Liebe galt stets der Pflege der Bibliotheken, ab 2001 war er als Bibliothekar für die umfangreiche Provinz- und ehemalige Studienbibliothek auf dem Frauenberg verantwortlich. Er lebte mit den Büchern, hier vermochte er sein großes Interesse an der Provinz- und Ordensgeschichte und sein umfangreiches historisches Wissen gewinnbringend einzusetzen. Akribisch konnte er kunsthistorischen Detailfragen nachgehen, davon zeugen seine zahlreichen Beiträge in provinzinternen und lokalgeschichtlichen Zeitschriften. Wohl keiner kannte die Geschichte des Frauenbergs so wie er, bis in seine letzten Lebenswochen hat er hier immer wieder bereitwillig Auskunft erteilt. So manches Wissen ist mit seinem Tod verloren. Aus seiner Feder stammen aber auch kleine geistliche Spiele, in denen er in früheren Jahren z.T. selbst auf der Bühne stand.
In diesem Jahr konnte Br. Berthold noch sein 65-jähriges Ordensjubiläum und seinen 85. Geburtstag begehen. Schon lange litt er unter einer angegriffenen Gesundheit. Wenige Tage nach dem Franziskusfest verschlechterte sich sein Zustand drastisch und er wurde von Tag zu Tag schwächer. Am 19. Oktober empfing er am späten Abend im Kreis der Brüder das Sakrament der Krankensalbung, eine Stunde später ist er ruhig eingeschlafen. Er durfte auf dem Frauenberg sterben, so wie er es sich gewünscht hatte. „Ich bin mit allem zufrieden!“, diesen Satz hat er in den letzten Tagen öfter geäußert. Wir dürfen fest glauben, dass er nach einem nicht leichten Leben nun den Frieden bei Gott gefunden hat.
Ich glaube Gott mehr als meiner eigenen Erfahrung.
(Hl. Petrus von Alcantara. Aus dem Stundengebet des Sterbetags)
Das Requiem feiern wir am Donnerstag, dem 26. Oktober 2023, um 10:30 Uhr in der Klosterkirche auf dem Frauenberg in Fulda. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof statt.