23.10.2023 Bruder Stefan Federbusch

Bericht vom Eröffnungsgottesdienst der 800-Jahr-Jubiläen

Pace e bene für alle

 

Pace e bene für alle – unter diesem Motto, Leitwort und Wunsch – Frieden und Gutes für alle – stand der Eröffnungsgottesdienst der Franziskanischen Jubiläen in der Liebfrauenkirche der Kapuziner in Frankfurt. In den Jahren 2023 bis 2026 feiert die Franziskanische Familien die 800-Jahr-Jubiläen des Weihnachtsgeschehens in Greccio, der Wundmale des Heiligen Franziskus sowie seinen Transitus, seinen Übergang in das neue Leben.

 

Eröffnungsgottesdienst der Franziskanischen Jubiläen in der Liebfrauenkirche der Kapuziner in Frankfurt mit Provinzialminister Markus Fuhrmann und Bischof Georg Bätzing

Zur liturgischen Feier der Eröffnung hatte der INFAG-Vorstand den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing nach Frankfurt eingeladen. Ebenso waren zahlreiche Schwestern und Brüder aus den verschiedenen franziskanischen Gemeinschaften und franziskanische „Sympathisantinnen und Sympathisanten“ aus ganz Deutschland der Einladung in die Liebfrauenkirche der Kapuziner gefolgt, die die INFAG-Vorsitzende Sr. Edith-Maria Magar begrüßen konnte. Musikalisch wurde der Gottesdienst durch den Bezirkskantor Peter Reulein und Ensemble begleitet. Eine Übertragung erfolgte durch Radio Horeb, sodass Interessierte auch per Radio mitfeiern konnten.

Ein Poetry-Slam von Sr. Daniela Martin fing die Situation unserer Welt ein und brachte auf diese ungewöhnliche Weise die Sorgen und Nöte der Menschen vor Gott. In die Homilie eingebettet waren drei persönliche Statements, was mir die Jubiläen bedeuten. Sr. Tobia Hartmann von den Reuter Franziskanerinnen legte den Akzent auf Frieden, Br. Bernd Kober von den Kapuzinern auf das Haus- und Heimatgeben für Leib (Obdachlose) und Seele (Kirche), Stephanie Schaerer von Vivere zeigte die Aktivitäten zugunsten Notleidender auf. Bischof Georg Bätzing stellte seinen Zugang unter die Leitworte „hinunter“ und „hinein“. Gerade an Weihnachten und beim Jubiläum „800 Jahre Greccio“ wird die Bewegungsrichtung Gottes deutlich: Hinunter vom Himmel hinein in die Menschheit. Die Menschwerdung Gottes ist dann Inspiration für das Gesandtsein in die Welt: hinaus zu den Menschen, wie es im Evangelium der Aussendung der Jünger zum Ausdruck kommt. Das ist die franziskanische Dynamik und Bewegungsrichtung: hinaus zu den Menschen und hinein in die Welt. Die Stigmata von Franziskus zeigen die Verbindung von Krippe und Kreuz, vom menschgewordenen und für die Menschen leidenden Gott. Der Sonnengesang besingt die geschwisterliche Eingebundenheit des Menschen in die Schöpfung. Das Sterben von Franziskus bündelt noch einmal seine demütige Haltung und seine Hoffnung auf einen Gott, der für ihn das Gute schlechthin ist.

 

Sr. Daniela Martin, Bischof Georg Bätzing, Sr. Edith-Maria Magar

Die franziskanische Dynamik kam auch in den Liedern „Feuer, flammendes Feuer“ von Sr. Dorothee Breyer OSF und „Laudato si mi Signore“ von Br. Helmut Schlegel OFM zum Ausdruck. Zur Gabenbereitung wurde die Kreuz-Ikone von San Damiano und eine Jubiläumskerze hineingetragen, auf der das Motto der Jubiläumsjahre abgebildet ist.

Als Schlussgebet sprachen die Versammelten das Berufungsgebet des hl. Franziskus, mit dem alle franziskanisch inspirierten Menschen täglich neu um die Erkenntnis dessen bitten, wie sie in rechter Weise in den Fußspuren Jesu gehen können: „Gott, lichtvoll über allem: erleuchte die Finsternis meines Herzens! Gib mir einen Glauben, der weiterführt, eine Hoffnung, die durch alles trägt und eine Liebe, die auf jeden Menschen zugeht. Lass mich spüren, wie du, Herr, bist, und erkennen, welchen Weg du mit mir gehen willst. Amen!“ (nach Br. Niklaus Kuster OFMCap).

Im Anschluss an die Eucharistie war Gelegenheit zur Begegnung im Dompfarrsaal. Stadtdekan Johannes zu Eltz freute sich, dass gerade Frankfurt und die Dompfarrei für das Treffen ausgewählt worden sei und hieß alle herzlich willkommen.

 

Begegnung im Dompfarrsaal. Bilder von Br. Stefan Federbusch

Nach dieser geschwisterlichen Bestärkung hieß es wieder „hinunter“ und „hinein“ in die Welt: „Antworten suchtest du auf deine Fragen, dein Streben. Im Evangelium hat Gott dir Richtung gegeben. Hilf, dass auch wir auf sein Wort hören gleich dir. In Jesu Nachfolge leben. Frieden zu bringen, Versöhnung zu stiften auf Erden. Allen Geschöpfen Gefährte und Bruder zu werden, sandte dich Gott. Uns gilt wie dir sein Gebot, ihn und einander zu lieben.“ (Br. Helmut Schlegel)

Pace e bene für alle!


800 Jahre Franz von Assisi

800 Jahre Krippe von Greccio
An Weihnachten 2023 feiert die franziskanische Familie das 800. Jubiläum der „Erfindung“ der Krippe durch den heiligen Franziskus von Assisi. Auch, wenn es streng genommen Vorläufer gab, war es doch gerade diese Feier am 24./25. Dezember 1223, die der Krippenfrömmigkeit bis heute einen entscheidenden Schub gab.

800 Jahre Stigmata
Im kommenden Jahr erinnern wir die Stigmatisierung des Franziskus, also seine Prägung mit den Wundmalen Christi.

800 Jahre Sonnengesang
Im Jahr 2025 wird der Niederschrift des Sonnengesangs gedacht. Dieser ist in altitalienischer Sprache verfasst und gegen Ende seines Lebens nach einer langen Phase des Leidens entstanden. Franziskus wusste sich eingebunden in alles Geschaffene. Darum sind für ihn die Gestirne und Elemente, die Pflanzen und Tiere „Brüder“ und „Schwestern“ und die Erde wird zur „Mutter“.

800 Jahre Transitus
Den Höhepunkt findet diese Jubiläumsperiode mit der Feier des 800. Todestages des Heiligen aus Assisi im Jahr 1226.


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