14.02.2024 Bruder Helmut Schlegel

Friedensandacht zum Misereor-Hungertuch 2023/24

„Was ist uns heilig?“, lautet das Motto des Hungertuches des nigerianischen Künstlers Emeka Udemba. – Heilig ist uns unsere Erde. Heilig ist uns die Würde aller Menschen und Geschöpfe. Heilig sind uns unsere Freiheit und Demokratie. Sie zu verteidigen ist unser aller Aufgabe. Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer hat es vor rund 200 Jahren so gesagt: „Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen.“ Steht auf, macht mit, macht mit, denn es ist höchste Zeit!

Emeka Udemba hat seiner Hoffnung Ausdruck gegeben durch vier starke Hände, die die Erde bergen. Die Hände erdrücken die Erde nicht, sie schützen sie von allen Seiten und gehen zärtlich mit ihr um. Aber können diese Hände unsere Erde aus dem Feuersturm der Gewalt, des Egoismus, der Ausgrenzung, des Rassismus und der Lügen retten? Werden sie „dem Rad in die Speichen fallen“, unter das bereits jetzt Milliarden von Menschen und anderen Geschöpfen geraten?

Wem gehören diese Hände? Sind es auch meine und Ihre Hände? Oder sind unsere Hände so voll und beschäftigt, dass wir nur zusehen können, wie das Unglück seinen Lauf nimmt?

 

Das Misereor-Hungertuch 2023 „Was ist uns heilig?“ von Emeka Udemba. (c) Misereor

„Dem Rad in die Speichen fallen! – Gegen das Vergessen und für eine Kultur demokratischer Verantwortung“

… lautet daher das Thema der diesjährigen Friedensandacht für Gemeinde und Gruppen zum Misereor Hungertuch 2023/24 von Emeka Udemba, die die Franziskaner vom Projekt „Geistlicher Ort Hofheim“ im Auftrag der Misereor Fastenaktion geschaffen und als YouTube-Video aufgenommen haben.

Die Andacht nimmt Bezug auf den wachsenden Antisemitismus und auf die Bedrohung, die von extremistischen Strömungen in Deutschland und in anderen Gesellschaften ausgeht. Sie erinnert u.a. an Dietrich Bonhoeffer, der bereits 1933 sagte: „Es geht darum, nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen.“ Zwei Jahre später konkretisierte er seine Aussage und appellierte an die Christinnen und Christen in seinem Land: „Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen.“

Andacht und Video sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit von Andreas Walke (Gesang, Piano, Aufnahme und Produktion des Videos), Ricarda Moufang (Texte, Liedkomposition, Gesang und Harfe) und den Brüdern Norbert Lammers und Helmut Schlegel (Konzept und Texte). Bei den Aufnahmen in der Klosterkirche wirkten auch die Hofheimer Schwestern von Guten Hirten (Fürbittgebet) mit. Die Texte der Andacht können bei Misereor abgerufen werden.

>> Die Andacht können Sie unter diesem Link auf YouTube aufrufen.


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