Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren die Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
Unter der Drohkulisse von zahlreichen bewaffneten Sicherheitskräften wurde der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny am Freitag, 1. März 2024 nach einem Requiem und einer friedlichen Prozession auf dem Moskauer Borisowo-Friedhof zu Grabe getragen. Die Staatsgewalt mühte sich, die Abschiedsfeier so klein wie möglich zu halten und auf 20 Minuten zu begrenzen.
Von Alexejs engen Verwandten konnten einzig seine Eltern an den Trauer-Feierlichkeiten teilnehmen, da seine Ehefrau Julija und ihre Kinder sowie der Bruder des Verstorbenen im Ausland weilen und bei einer Einreise nach Russland sofort verhaftet würden.
Auch wenn die Trauerfeier nur im kleinen Rahmen stattfinden durfte, fand sie doch eine beträchtliche mediale Aufmerksamkeit. Tausende hatten sich mutig um den mit Metallzäunen abgeschirmten Friedhof versammelt, um sich vom „Idol ihrer Hoffnung für ein freies Russland“ zu verabschieden.
Tot und lebendig präsentierte Alexej Nawalny, dass es neben dem diktatorischen Z-Russland Wladimir Putins noch ein anderes Russland gibt, welches gegen die staatliche Willkür des Kremls aufzustehen bereit ist.
Dass Alexej Nawalny seinen Aufenthalt im Gefängnis und dann im sibirischen Straflager wohl nicht überleben wird, war stets zu befürchten.
Unsterblich leben sein mutiges Bekenntnis als gläubiger Christ, sein unbeugsamer Widerstand gegen die Diktatur und die Strahlkraft seiner Hoffnung auf Veränderung weiter.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de