Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
Wir konnten uns lange darauf vorbereiten, aber nun ist es so weit: Angela Merkel hört auf. In den letzten Wochen gab es viele Rückblicke auf ihre 16-jährige Amtszeit, sowohl würdigend als auch kritisch. Ehrlich gesagt, kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen, dass sie bald nicht mehr Bundeskanzlerin sein wird, denn fast die Hälfte meines Lebens hat sie dieses Amt ausgefüllt. Für mich gehört sie irgendwie dazu, unsere Mutti, wie sie von vielen liebevoll genannt wird.
Sie hat ihre Sache gut gemacht, finde ich. Ruhig, unaufgeregt, konsequent, sachlich, verlässlich und nah an den Menschen. Sie weiß, was sie will, und hat ein großes Durchhaltevermögen. Viele Verhandlungen haben bis tief in die Nacht gedauert, aber sie machte immer einen wachen Eindruck und blieb bis zuletzt konzentriert. Sie hat ihren Körper nicht geschont, ihr war nichts zu viel, immer verfügbar und präsent.
Was wird mir in Erinnerung bleiben? Der Beginn ihrer Amtszeit im Jahr 2005, als Gerhard Schröder seine Niederlage nicht eingestehen wollte und sie ihn ganz unaufgeregt in seine Schranken verwiesen hat. Und natürlich ihr Satz „Wir schaffen das!“, mit dem sie viele überrascht hat, vielleicht auch sich selbst. Die sonst so kühl wirkende und rational handelnde Kanzlerin fasst impulsiv und mitfühlend den Entschluss, die vielen Flüchtlinge nach Deutschland einreisen zu lassen. Sie musste dafür viel Kritik einstecken, auch aus den eigenen Reihen. Außerdem ihr Besuch mit Malu Dreyer in den Hochwassergebieten, bei dem sie sie gestützt hat. Ein Bild, das mich beeindruckt hat. In ihrem Handeln und Auftreten kam immer wieder auch Menschlichkeit und Zuwendung zum Ausdruck, an der es in der Politik manchmal fehlt. Ich hoffe, dass sich dies viele zum Vorbild nehmen! Danke Mutti, Sie werden uns fehlen!
Der Blick zurück, der Blick nach vorne, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de
War diese Wahlwerbung auf diesen Seiten wirklich notwendig?
Danke für ihre Rückmeldung Gerlinde. Der Kommentar von Bruder Johannes sollte bitte nicht als Wahlwerbung für eine Partei verstanden werden, sondern als einen würdigenden Rückblick an eine starke Frau. Wenn Sie sonst unseren gesellschaftspolitischen Themen auf den Seiten der Franziskaner folgen, dann sehen Sie, dass vor allem das Wohl der Armen und Benachteiligten, sowie aktive Friedensarbeit und die Geschwisterlichkeit zu allen Geschöpfen und der Natur unsere Themen sind.
Danke für diese Antwort! Jetzt bin ich beruhigt.