15.12.2023 Bruder Maximilian Wagner

Krisenmodus

<> Der Kommentar der Woche

Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren die Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.


Bruder Maximilian Wagner

Die Bezeichnung „Krisenmodus“ wurde diese Tage von der „Gesellschaft für deutsche Sprache“ in Wiesbaden zum Wort des Jahres 2023 gekürt.

Corona-Pandemie, Russland-Ukraine-Krieg, Energiekrise, Klimawandel, Hamas-Terror gegen Israel heißen die Unheilszenarien unserer Tage. Noch ist die eine Katastrophe nicht zu Ende, kommt schon eine neue Schreckensmeldung dazu.

Wir leben augenscheinlich im „Krisenmodus“. Dieser Doppelbegriff suggeriert, dass aus einer Ausnahmesituation längst ein Dauerzustand geworden ist, so als hätte man sich damit abgefunden und gäbe es kein Entrinnen.

„Krise“ meint eigentlich den entscheidenden Wendepunkt in einer unheilvollen Situation und hat schon in der ursprünglichen Wortbedeutung (krisis im Griechischen bedeutet Entscheidung) mit der Beurteilung der Lage und entsprechend zu treffenden Maßnahmen zu tun, dieses Drama baldmöglichst zu beenden und wieder zur Normalität zurückzukehren.

Mir ist dieses Wort des Jahres unsympathisch, weil es nur einseitig den Mangel beschreibt, ohne der Hoffnung eine echte Chance zu geben. Es ist nahezu unmöglich, ein ganzes Jahr mit einem Wort treffend auf den Punkt zu bringen.

Wie froh bin ich um die Hoffnungsperspektive des Propheten Jesaja, der passend zum Weihnachtsfest der Zukunft einen Lichtblick verspricht: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.“ (Jes 9, 1). Diesen Erfolg versprechenden Blick auf Ihre persönliche Zukunft wünsche ich Ihnen!


Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de


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