23.06.2023 Bruder Maximilian Wagner

Synodaler Weg – quo vadis?

<> Der Kommentar der Woche

Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren die Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.


Bruder Maximilian Wagner

Der Reformprozess „Synodaler Weg“, bei dem die katholischen Bischöfe Deutschlands, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und weitere Delegierte gemeinsam über die zukünftige Ausrichtung des kirchlichen Lebens in Deutschland berieten, endete im März dieses Jahres nach drei Jahren Verhandlungen mit kleinen Meilensteinen, aber wenig handfesten Beschlüssen.

Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, will, dass es mit dem Synodalen Weg in Deutschland weitergeht, auch wenn viele Entscheidungen, z. B. die Zulassung von Frauen zu den Weiheämtern oder die Abschaffung des Pflichtzölibats, letztlich von Papst Franziskus abhängig sind, der ebenfalls auf Ebene der Weltkirche einen solchen Reformprozess angestoßen hat.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und die drei bayerischen Bischöfe Stefan Oster aus Passau, Rudolf Voderholzer aus Regensburg und Gregor Maria Hanke aus Eichstätt, blockierten vor wenigen Tagen die Finanzierung eines neuen Entscheidungsgremiums mit Beteiligung von Laien im Rahmen des Synodalen Weges.

Da ein solcher Beschluss über die weitere Finanzierung des Synodalen Wegs innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz nur einstimmig gefasst werden kann, bedeutet das Veto der vier Bischöfe eine heikle Blockade. Nun muss unter den Bischöfen nach alternativen Möglichkeiten der Finanzierung gesucht werden.

Ich halte es für wichtig, dass der Synodale Weg in Deutschland couragiert und entschlossen fortgesetzt wird und dass nach all den Beratungen jetzt auch endlich mutige Schritte der Umsetzung folgen, selbst wenn die deutsche Kirche einen Sonderweg riskiert und dabei eine Vorreiterrolle übernimmt.


Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
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