04.08.2023 Bruder Andreas Brands

Weltjugendtag – so gesehen … und anders gesehen …

<> Der Kommentar der Woche

Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.


Bruder Andreas Brands

Vom 1. bis 6. August 2023 – also genau in dieser Woche – findet in Lissabon in Portugal der 16. Weltjugendtag statt. Unter dem Motto „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ (Lk 1,39) kommen mehr als 500.000 Jugendliche aus aller Welt zusammen, um den Glauben zu feiern.

So gesehen …
ist dieser Event, den Papst Johannes Paul II. 1985 ins Leben gerufen hat, ein wunderbares Ereignis und das größte Jugendfestival weltweit. Dieser Papst hatte große Visionen für unsere Welt. Vor allem sah er, dass Jugendliche Träger einer großen Vision sind. Drei Schlagworte für die Jugend der Welt bleiben unvergessen: „Wächter des Morgens“, „Apostel der Neuevangelisierung“ und „Baumeister einer neuen Zivilisation der Liebe“. Darum ging es Johannes Paul II. Der Glaube lebt von Gemeinschaft. Es ist für alle eine intensive Erfahrung, weltweit Freunde kennenzulernen, die Freude am Glauben gemeinsam zu erleben und in Katechesen und Diskussionsforen zu erfahren, dass es mehr als eine Weise gibt, katholisch in dieser Welt zu leben. So gesehen scheint mir dies für unsere Zeit und Auseinandersetzungen ein wichtiger Akzent zu sein.

Und anders gesehen …
Ein Schwerpunktthema dieses WJT ist Klimagerechtigkeit. Gut, dass es um drängend aktuelle und akute Fragen geht, betreffen sie doch unsere gemeinsame Zukunft und die Verantwortung eines jeden Menschen. Neben aller Diskussion braucht es aber auch ein entschiedenes Handeln. Angesichts einer rasanten Klimaveränderung, die ein Umdenken unausweichlich macht, sind auch unsere Reisegewohnheiten zu bedenken. Das schmerzt, weil es die Frage aufkommen lässt, inwieweit solche weltweiten Aktionen noch zu rechtfertigen sind, eine halbe Million Menschen alle drei Jahre um die Erde zu befördern. Anders gesehen hat die Kirche bei diesem Thema eine Vorbildfunktion.


Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de.


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