Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
Der Heilige Franz von Assisi begeistert. Bis Januar 2024 lädt das Diözesanmuseum des Erzbistums München und Freising auf dem Domberg in Freising zu einer Sonderausstellung über den Heiligen Franziskus ein.
Mit den Mitgliedern unseres Dienstgespräches aus der Pfarrei St. Anna in München haben wir die Ausstellung besucht. Es war beeindruckend, Werke zu sehen, mit denen verschiedene Lebensabschnitte des Heiligen dargestellt werden, die aber auch Schwerpunkte seiner Verehrungsgeschichte herausheben: sein Umfeld, die Religiosität zu seiner Zeit, das Armutsideal, Gemeinschaftsbildung, die Stigmatisierung auf La Verna und Elemente der Volksfrömmigkeit. Exponate aus den Uffizien in Florenz, der Nationalsammlung in Perugia, dem Franziskanerkloster St. Anna in München und aus der eigenen Sammlung des Diözesanmuseums sind klug und ansprechend präsentiert. Exponate, die zum Teil noch nie außerhalb der Kirchen oder Museen ausgestellt waren, in denen sie bisher beherbergt waren oder, die anderen Ausstellungsorten, wie z.B. der National Gallery in London, verwehrt wurden, wie die Lebenstafel des Heiligen Franziskus aus der Franziskanerkirche in Brescia.
Da wird Geschichte lebendig. Da wird an kleinen Details deutlich, dass Darstellungen kurz nach dem Tod des Poverello gemalt worden sein müssen, vier Jahre, sieben Jahre nach seinem Sterben. Da zieht ein Bild von Franziskus, von Caravaggio gemalt, den Betrachter mit in die Tiefe des Staunens, angesichts der Vergänglichkeit des Lebens – das Eigentliche geschieht im Innern, in der Stille.
Die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Sicht- und Darstellungsweisen regt an, weiterzudenken – wie sehe ich Franziskus heute? Was bedeutet er mir? Was hat er uns heute zu sagen? „Pace e bene“ – Frieden und alles Gute – ein gutes Wort, ein lebens-wichtiges Programm.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de.