Am 13. Juli dieses Jahres konnte der Franziskanische Solidaritätsdienst SEFRAS (Serviço Franciscano de Solidaridade) die 500.000ste Mahlzeit ausgeben. Das geschah in einem Zelt auf dem Franziskus-Platz in der Millionenstadt São Paulo. Die Franziskaner hatten ein Zelt aufgebaut, mit dem Ziel, Obdachlose, Arbeitslose, Einwanderer und Flüchtlinge mit einer Mahlzeit zu versorgen. Um die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bekämpfen, verteilten sie in den letzten vier Monaten täglich über 4.100 Mahlzeiten.
Der Leiter von SEFRAS, der Franziskaner José Francisco de Cássia dos Santos, äußerte sich in einem Brief sehr gerührt: „Für alle Hilfe danken wir dem Team von SEFRAS, ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, unseren Projektpartnern, den Vertretern von Kommunen und der Erzdiözese São Paulo. Sie alle ermöglichen, unser soziales Engagement zugunsten der Schwächsten unserer Gesellschaft aufrechtzuerhalten und dabei ihre Menschenwürde zu schützen, zu verteidigen und ihnen in dieser schwierigen Lebenslage beizustehen. Das Zelt ist zu einem symbolischen Ort geworden, in dem wir einerseits das Gesicht der Verwundbarkeit der sozialen Struktur sehen, andererseits zeigt es auch die Kraft der Solidarität.“
Die Franziskaner in São Paulo nennen diese Aktion „Vida para Todos“- „Leben für alle“. Sie erkannten schnell den Ernst der Lage und weiteten dieselbe Aktion nach Rio de Janeiro aus, wo ebenfalls viele Menschen stark von der Corona-Pandemie betroffen waren. Deswegen wurden dort fünf Solidaritätsküchen zur Lebensmittelverteilung eingerichtet.
Bruder José Francisco fügt in seinem Brief hinzu: „Die Nachfrage ist groß: Deshalb haben wir an vorläufige Hilfsmaßnahmen gedacht, wie dies bei Zelten möglich ist. Wir wissen jedoch, dass die Zelte den Herausforderungen nicht gerecht werden. Wir müssen uns neu organisieren und weitere wirksame Strategien überlegen, um schnell auf die Notlage der Menschen reagieren zu können. Ich wage nicht einzuschätzen, wie lange wir mit den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Pandemiefolgen leben müssen. Mir wurde klar: Wir müssen handeln, um das Leiden vieler Menschen zu lindern.“
Die Franziskaner Mission Dortmund möchte die solidarische Arbeit von SEFRAS kontinuierliche unterstützen und bittet um Mithilfe, damit die Menschen vor Ort mit Lebensmitteln weiterhin versorgt werden können.
Weitere Informationen von Julia Schiller (Missionarin auf Zeit bei SEFRAS) unter https://www.drs.de