11.03.2019 Deutsche Franziskanerprovinz / Pressemitteilung

Zukunft wird gesichert – „Forum der Völker“ in Werl stellt sich neu auf

„Forum der Völker“ mit neuem Museumskonzept

 

Ausstellung zur Kultur indigener Völker in Brasilien. Bild von Archiv Deutsche Franziskanerprovinz.

Nach Ankündigung des Rückzugs des Franziskanerordens aus Werl in diesem Jahr sind nun die Weichen gestellt für die Zukunft des Museums „Forum der Völker“. Ein Zusammenschluss aus regionalen und überregionalen Partnern wird den Erhalt der Sammlung sichern und bereitet eine etwa einjährige Übergangsphase vor – zur Entwicklung eines Standort- und Museumskonzepts und zur Gründung einer neuen Stiftung.

Nach 170 Jahren zieht sich der Franziskanerorden 2019 aus Werl zurück und gibt damit auch das „Forum der Völker“ in neue Hände. Der Leiter der deutschen Franziskanerprovinz, Cornelius Bohl, betont: „Ich bin außerordentlich froh sagen zu können, dass wir nicht nur den Bestand des Forums hier am Standort Werl sichern, sondern das Forum auch konzeptionell weiter entwickeln und nachhaltig zukunftsfähig machen.“

„Nachdem bekannt wurde, dass die Franziskaner Werl verlassen, blieb die Zukunft des Museums lange unklar. „Wir sind erst spät in diesen Prozess eingestiegen, jetzt können wir aber sagen Es geht weiter!“, so der Werler Martin Obertrifter, ehrenamtlicher Leiter des Projektteams, das den Transferprozess verantwortlich begleitet, und Geschäftsführer eines mittelständischen Technologieunternehmens im Sauerland. Schwerpunkte für die Arbeit im nächsten Jahr seien der Aufbau der Stiftungs- und Personalstruktur sowie die Entwicklung eines neuen inhaltlichen Konzepts. Dazu gehörten laut Obertrifter auch die Digitalisierung der Sammlung und Provenienzforschung in Kooperation mit Experten und Wissenschaft.

Die rund 14.000 Exponate wurden zum größten Teil im Rahmen der Missionstätigkeit des Ordens gesammelt, andere stammen aus Erbschaften und vereinzelten Zukäufen. Seit 1962 ist die Sammlung in Werl beheimatet und wurde in den letzten Jahrzehnten wesentlich durch die Leitung von Pater Reinhard Kellerhoff geprägt. „Pater Reinhardt hinterlässt ein Lebenswerk und eine Fülle an Wissen, die es zu sichern gilt“, sagt Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld, Vorsitzender der „Gesellschaft der Freunde des Völkerkundemuseums e.V“ und Präsident der Hochschule Hamm-Lippstadt.

„Wir planen die Sammlungspräsentation in ihrer Breite zu erhalten und dabei behutsam zu restrukturieren. Bislang räumlich getrennte aber inhaltlich verbundene Sammlungsbereiche sollen zusammengeführt und die Präsentation insgesamt gestrafft werden“, so Kurator und Gründungsintendant Markus Richter. „Perspektivisch wollen wir darüber hinaus vor allem die Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit des Museums stärken und die Sammlung etwa in Dialog mit zeitgenössischer Kunst und Architektur treten lassen.“

Zum Projektteam rund um Martin Obertrifter, Pater Reinhard Kellerhoff, Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld und Markus Richter gehört auch die Agentur BOROS, die den Prozess kommunikativ und beratend begleitet. In intensivem Austausch mit der Stadtverwaltung und Bürgermeister Michael Grossmann soll die bauliche Entwicklung des Standorts an der Melsterstraße abgestimmt werden.

Exponate des Museums mit Werken afrikanischer Skulpturen. Bild von Archiv Deutsche Franziskanerprovinz.

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