Das Jubiläumsjahr, in dem die Franziskanische Welt der 800. Wiederkehr der Krippenfeier des heiligen Franziskus im Wald beim italienischen Dorf Greccio gedacht hat, ist nun zu Ende gegangen. Rund um das Weihnachtsfest wurde dieses Geschehen hier und dort noch einmal in Erinnerung gerufen, so auch in Haimbach bei Fulda. Hier unterhält die antonius: gemeinsam leben gGmbH – eine gemeinnützige Stiftung für Menschen mit und ohne Behinderungen – den antonius Hof, auf dem rund 100 Personen beschäftigt sind.
Am Abend des 24. Dezembers war die Vorhalle des Kuhstalls bunt beleuchtet, Bilder von Greccio wurden per Beamer an die Wand projiziert und machten den historischen Hintergrund anschaulich. Die vielen Gläubigen füllten die überdachten Sitzreihen vor dem Stall. Hierher hatte das Netzwerk antonius zur Christmette eingeladen, hier wurde das Spiel „Die Nacht von Greccio“ (Text von Br. Helmut Schlegel) aufgeführt. Wie damals, als Franz von Assisi im Winter 1223 die Dorfbewohner in die Waldlichtung bei Greccio zum Krippenspiel eingeladen hatte, kamen auch 800 Jahre später Kinder, Frauen, Männer, Junge und Alte, Menschen aus der Nachbarschaft und die Bewohner und Bewohnerinnen, Mitarbeitenden und Freunde von antonius.
Der Franziskaner Thomas Robelt vom Kloster Frauenberg in Fulda und die Pastoralreferentin Veronika Möller, die sich die Aufgabe der Seelsorge im Netzwerk antonius teilen, hatten mit den Heimbewohnern Maryan Fetyan, Wilfried Breitkopf, Erika Mechler, Kurt Müller, Hildegard Leiter und Mahi Fetyan das Spiel eingeübt, der antonius Chor übernahm die musikalische Gestaltung.
Wie damals der heilige Franziskus vor der Krippe, in die eine Figur des Kindes Jesus gelegt worden war, feierlich das Weihnachtsevangelium sang, so tat es auch Bruder Thomas. In seiner Ansprache verwies er auf den Heiligen, der mit eigenen Augen sehen wollte, wie groß die Liebe Gottes ist, der seinem Sohn zugemutet hatte, in einem kalten Stall geboren zu werden. „Gottes Liebe soll uns zu Herzen gehen“, wünschte er den Gläubigen, die sich nicht nur an der festlichen Atmosphäre, den weihnachtlichen Liedern und dem schönen Spiel freuten, sondern etwas vom Geheimnis der Menschwerdung Gottes verstanden hatten.
Eine Kooperation, die Früchte trägt
Seit dem Jahr 2017 kooperieren die Franziskaner in Fulda mit antonius, um diesen Ort zu erhalten und weiterzuentwickeln. antonius und die Franziskaner gestalten das Kloster Frauenberg zu einer vielfältigen Begegnungsstätte und füllen es nachhaltig mit Leben. Mehr als hundert Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderungen sind hier entstanden – ob im Klostercafé FLORA, im TagungsKloster, in der Schneiderei oder im Klostergarten. Veranstaltungen rund ums Jahr laden die Bürgerinnen und Bürger ein, ihren Frauenberg als Ort der Begegnung und Spiritualität zu erleben. Seit ihrer Gründung erfuhr die Kooperation zwischen antonius und Franziskanern vielfältige Unterstützung aus der Fuldaer Bürgerschaft. Stellvertretend genannt sei hier das Förderprojekt Zukunft Frauenberg, das die St. Antonius-Stiftung in den Jahren 2017 bis 2021 verfolgt hat, und der Verein Freunde des Frauenbergs.