31.08.2023

Pater Dagobert (Georg) Scharf ofm verstorben

Der gütige Gott rief Pater Dagobert zu sich in sein ewiges Reich.

P. Dagobert (Georg) Scharf ofm
* 26. Februar 1932 in München
† 30. August 2023 in Vierzehnheiligen

Pater Dagobert wurde am 26.02.1932 als ältester Sohn des städtischen Angestellten und Laternenwärters Georg Scharf und seiner Frau Klara in München-Schwabing geboren und erhielt bei der Taufe den Namen seines Vaters. Im April 1938 starb sein Vater an einer Lungenentzündung und hinterließ seiner Frau mit drei kleinen Buben eine ganz bescheidene Waisenrente.

Von Ostern 1938 bis Sommer 1943 besuchte Georg die St.-Anna-Volksschule in München und lernte damals im Religionsunterricht einen netten Franziskaner kennen, der ihm zum Vorbild wurde. In der 5. Klasse wechselte er auf die Oberrealschule in Lindenberg im Allgäu, wo er bei Verwandten bis Kriegsende wohnte. Nach seiner Rückkehr nach München besuchte er von Oktober bis Dezember 1945 die Luitpold- Oberrealschule.

Im Januar 1946 wechselte er ans Franziskanerseminar Freystadt, wo ihm P. Willibrord, der damalige Seminardirektor, ein halbes Jahr lang Lateinunterricht erteilte. Von Oktober 1946 bis Juli 1952 ging er dann als Seminarist ans Landshuter Gymnasium, das er mit dem Abitur erfolgreich abschloss.

Am 14. August 1952 wurde er in Dietfurt eingekleidet, erhielt den Ordensnamen Dagobert und begann das Noviziat. Anschließend studierte er 12 Semester Philosophie und Theologie an der ordenseigenen Hochschule in München St. Anna.

Seine Feierliche Profess legte er am 15.08.1956 in St. Anna in die Hände des Provinzials Tharsicius Sibold ab. In St. Anna weihte ihn Franziskanerbischof Berthold Bühl am 17.08.1957 zum Diakon. Die Priesterweihe spendete ihm Franziskanerbischof Edgar Häring am 24.08.1958 in St. Gabriel.

Eigentlich wollte Pater Dagobert als Missionar nach Bolivien gehen, doch sein Arzt reklamierte ein schwaches Herz, das ihn für das Klima in Lateinamerika für untauglich erklärte. So kam er im August 1959 als Präfekt zunächst nach Freystadt, wo sein Ordensleben begonnen hatte, dann im September 1960 für ein Jahr nach Bamberg St. Jakob, ehe er für neun Jahre als Direktor des Privatgymnasiums nach Freystadt versetzt wurde, dessen Auflösung er vollzog.

Für ein Jahr wurde er im September 1970 Präfekt in Landshut. 1971 wurde er Kaplan in Klosterlechfeld. Am 15. September 1978 wechselte er als Kaplan nach Pfreimd in der Oberpfalz, wo er seine Vorliebe für die Spielzeugeisenbahn wiederentdeckte. Am 01.08.1984 kehrte er wieder an den Ursprungsort seines Ordenslebens nach Freystadt zurück, wo er 11 Jahre lang als Stadtpfarrer segensreich wirkte. Zuletzt hatte er dort fünf Pfarreien zu betreuen. Am 25.11.1995 wurde er als Guardian auf den Engelberg versetzt, wo er sich neun Jahre lang als leutseliger und jodelnder Pater großer Beliebtheit erfreute.

Am 01.09.2004 zog er auf den Mariahilfberg nach Amberg. Als Wallfahrtsseelsorger predigte er sehr volksnah und praktisch und spendete mit viel Wohlwollen das Bußsakrament. Nach der Übergabe des dortigen Klosters an die Mitbrüder aus Krakau, wechselte Pater Dagobert 2008 nach Füssen. Da er dort nur gelegentlich Aushilfen in der Seelsorge übernehmen durfte, bat er darum, ab 2013 im Kloster Altstadt in Hammelburg mithelfen zu dürfen. Nach der dortigen Klosterschließung im November 2014 wurde er nach München St. Anna versetzt, wo er aufgewachsen war. Seit 10. Oktober 2018 lebte er auf der Pflegestation der Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen.

Am 14.08.2022 beging er noch mit Pater Adelhard zusammen sein 70-jähriges Ordensjubiläum. Sein 65-jähriges Priesterjubiläum am 24.08.2023 feierten mit ihm sein Bruder Joseph, seine ehemaligen Zöglinge des Freystädter Seminars, die Schwestern und Brüder vor Ort und Provinzialminister Bruder Markus.

Er wird uns als humorvoller und musikalisch begabter Mitbruder stets in guter Erinnerung bleiben.

Wer sich an Gottes Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet. (1 Joh 2,5 – Hallelujavers des Sterbetages)

Das Requiem für Pater Dagobert feiern wir am Dienstag, 5. September 2023 um 11:00 Uhr in der Basilika Vierzehnheiligen mit anschließender Beerdigung auf dem benachbarten Klosterfriedhof.


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