Wie wird man eigentlich Franziskaner?

Antworten auf den Ruf

Wie bist du eigentlich auf die Franziskaner gestoßen?

Diese Frage zehn Brüdern gestellt, heißt, zehn unterschiedliche Antworten zu bekommen. So verschieden wir Franziskaner sind, so vielfältig sind unsere Berufungsgeschichten. Oftmals beginnt es mit der Begeisterung für das Leben des Heiligen Franziskus und dem konkreten Erleben, was es heißt, Franziskaner zu sein, der persönliche Kontakt zu einem Bruder oder einer Gemeinschaft, wodurch unser Interesse geweckt wird.

Orientierung an Franziskus

Jedes Jahr besuchen viele Menschen unsere Konvente im Rahmen von Veranstaltungen oder öffentlichen Angeboten. In ein paar unserer Konvente gibt es auch die Möglichkeit, einige Zeit mitzuleben. Distanz zum Alltag zu finden, den eingeschlagenen Lebensweg zu überdenken, sich mit dem eigenen Glauben auseinanderzusetzen, das sind die Anliegen, mit denen die Menschen zu uns kommen. Es geht um Berufung im weiteren Sinne. Auch Frauen nutzen die Möglichkeit des Mitlebens.

Kloster zum Mitleben

Immer wieder geschieht es aber auch, dass sich junge – und manchmal auch schon „gestandene“– Männer die Frage stellen, ob sie nicht eine Berufung im engeren Sinne, also eine Berufung zum Leben als Franziskaner spüren.
Dann wird aus diesem ersten Kontakt eine Phase des intensiveren Kennenlernens und Mitlebens. Wenn dann nach einiger Zeit beide Seiten den Eindruck haben, dass der Weg in den Orden das Richtige ist, wird aus dem „Kandidaten“ ein Postulant.

Der Kandidat sollte dabei nicht älter als 40 Jahre, mindestens jedoch 18 Jahre alt sein. Natürlich katholisch getauft, Kirchenmitglied und mit abgeschlossenem Abitur oder Berufsausbildung.

Postulat

Das Postulat ist die „erste Ausbildungsstufe“ auf dem Weg zum Franziskaner. Die jungen Männer leben dabei die meiste Zeit in unserer Gemeinschaft in Berlin-Pankow. Dort lernen sie das Alltagsleben und die Aufgabenfelder der Franziskaner kennen und machen erste Schritte in der Einübung des Gebetslebens. Der Postulant gehört rechtlich noch nicht unserem Orden an. Er hat quasi noch „Gast-Status“ innerhalb der Gemeinschaft.

Mitleben und mitarbeiten

Das Mitleben in einer franziskanischen Hausgemeinschaft bedeutet für den Postulanten Teilnahme am Gebet, an den Mahlzeiten und den Freizeitaktivitäten sowie die Übernahme von Aufgaben im Haus. Hinzu kommt ein sozial-caritatives Praktikum außerhalb des Klosters wie auch Praktika, z.B. in der Suppenküche auf dem Klostergelände oder in sozialen Einrichtungen in und um Berlin. Während des Postulats nehmen die jungen Männer auch an provinzübergreifenden Treffen und Veranstaltungen teil, um so die Gesamtgemeinschaft kennen lernen zu können.

Ordenseintritt?

 

Nach einem Jahr des Mitlebens beraten dann der Postulant, die Ordensleitung und die Hausgemeinschaft, in der er gelebt hat, ob der eingeschlagene Weg der Richtige ist. Steht dem nichts im Weg, so erfolgt die Zulassung zum Noviziat – der Ordenseintritt.

Im Laufe des Postulates kann es sich jedoch ereignen, dass ein Postulant zu der Erkenntnis gelangt, noch nicht „das Richtige“ für sich gefunden zu haben. Ebenso kann die Gemeinschaft zu der Entscheidung kommen, dass der Postulant bei uns Franziskanern aller Voraussicht nach nicht seinen Platz finden wird. Ohne weitere Verpflichtung für die Beteiligten kann das Postulat dann beendet werden.

Weitere Informationen und erster Kontakt

Bruder Pascal Sommerstorfer (Leiter des Teams Berufepastoral) freut sich über Ihren Kontakt und auf ein erstes Gespräch

Tel.: 07522 / 91 360-0
Mobil: 0151 4025 7909
eMail: pascal.sommerstorfer@franziskaner.de

>> Weitere Informationen zum Franziskaner werden und der Berufung zum Bruder sein unter werden.franziskaner.net


7 Kommentare zu “Wie wird man eigentlich Franziskaner?

  1. Hallo, ich bitte um eine Antwort, warum ein Mann der das 40-ster Lebensjahr vollendet hat, kein Franziskaner werden kann??? Lg. Jacek von Tempski

    1. Lieber Jacek
      Vielen Dank für ihre Frage. Ordensgemeinschaften haben in den vergangen zwanzig Jahren Erfahrungen damit gemacht, wie es ist, wenn nicht nur jungen Männer sich auf den Weg ins Kloster machen, sondern auch die, die schon mit einer guten Portion Lebenserfahrung, Beruf, Beziehungserfahrung etc. zu uns kommen. Gezeigt hat sich, dass die Phase des Eingewöhnens und Vertraut-Werdens mit Gemeinschaftsleben für Männer, die zuvor länger alleine gelebt haben, sich als schwierig gestaltet und die meisten (Erfahrungswert) wieder gegangen sind. Ab dem 40. Lebensjahr ist es nach unserer Meinung eine größere Hürde, sein Leben umzukrempeln und bei einer Ausbildungszeit von bis zu 7 Jahren ein zu langer Weg.
      Auch wenn dieses Alter von außen her angefragt wird, wir machen gute Erfahrung in der Begrenzung des Ordenseintritts. Ein Hintergrund ist auch die Überalterung der Gemeinschaft. Wobei es letztlich immer eine Einzelfallprüfung sein wird und niemand persönlich kategorisch ausgeschlossen wird.

  2. Ich arbeite auf dem Frauenberg in Fulda und bin fasziniert von den Brüdern und Patern! Ich decke die ganze Zeit schon darüber nach den Franziskanern bei zu treten! Ich bin 23 habe eine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht! Arbeite neben bei gerne im Garten! Wie muss ich mir das Leben im Kloster vorstellen? Was muss ich beachten?

  3. Franziskaner sind eine besondere Blume im Garten Gottes. Möchte gerne mehr darüber erfahren und prüfen ob es mein Weg zu Gott ist. Bin allerdings fast 50

    1. Lieber Klaus
      Danke für das Kompliment. Ich stell mir da eine kleine aber schöne Blume an Rande des Komposthaufens vor =)
      Unsere Altersgrenze um Franziskaner zu werde liegt bei 40 Jahren. Aber lassen sie sich davon nicht entmutigen, nehmen sie gerne mal mit einem unserer Mitlebehäuser in Wangen oder auf dem Hülfensberg Kontakt auf …

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