17.05.2017 Marion Eckert

Bäderland Bayerische Rhön und Franziskaner vereinbaren Kooperation

Am 12. Mai unterzeichneten die Verantwortlichen der Franziskaner Klosterbetriebe und Bäderland Bayerische Rhön einen Kooperationsvertrag auf dem Kreuzberg.

Die Beteiligten der Vertragsunterzeichnung versammelten sich zu einem gemeinsamen Foto auf dem Gipfel des Kreuzberges.
Foto von Marion Eckert.

Das Bäderland Bayerische Rhön und die Franziskaner Klosterbetriebe sind nun Kooperationspartner. Auf dem Gipfel des Kreuzbergs unterzeichneten sie eine entsprechende Vereinbarung und bekräftigten das Ziel, im Rahmen gemeinsamer Marketingmaßnahmen für die Gesundheitsregion und das Kloster Kreuzberg als aktive und meditative Ausflugsdestination zu werben.

Die Ansprachen und Grußworte gab es zunächst im Bruder-Franz-Haus. Gekommen waren Vertreter der beiden Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld, die Bürgermeister und Kurdirektoren der fünf Kurorte im Bäderland Bayerische Rhön, Vertreter der Franziskaner Klosterbetriebe sowie der Bayern Tourismus Marketing.

Thomas Beck, Sprecher der AG Heilbäder stellte die Hintergründe vor, die dieser Kooperationspartnerschaft voraus gingen. Die fünf Kurorte des Bäderlands Bayerische Rhön (Bad Bocklet, Bad Brückenau, Bad Kissingen, Bad Königshofen und Bad Neustadt) betreiben seit 12 Jahren ein gemeinsames Marketing, mit einem Werbebudget von 100.000 Euro jährlich. „Wir haben bisher 1,2 Millionen Euro in das Marketing gesteckt“, so Beck. Kooperationen mit der freien Wirtschaft seien ein Baustein und so sei im vergangenen Jahr mit dem Mineralbrunnen Bad Brückenau als erster Werbepartner eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet worden. In diesem Jahr nun die Marketingkooperation mit dem Kreuzberg beziehungsweise der Franziskaner Klosterbetriebe.

Der Kreuzberg mit dem Franziskanerkloster und dem Bruder-Franz-Haus gelte als Ort der Besinnung und Spiritualität. Er biete Gästen die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und die Gedanken schweifen zu lassen. Die beruhigende Landschaft, die dort vorhandene Stille sowie das einmalige Ambiente lassen den meist stressigen Alltag in den Hintergrund treten und bieten Raum für Meditation und innere Ruhe. Damit vereine das Kloster Kreuzberg viele Aspekte, die im Fokus der Gesundheitsregion Bäderland Bayerische Rhön stehen. Nach der Vertragsunterzeichnung seien gemeinsame und gegenseitige Werbemaßnahmen geplant, wodurch sich für beide Kooperationspartner zahlreiche Vorteile ergeben. Es sollen neue Zielgruppen erreicht und neue Gäste sowohl für die Kurorte als auch für die Franziskaner Klosterbetriebe gewonnen werden.

Beck sprach von gemeinsamen Zielgruppen, die Orte der Besinnung und Spiritualität suchen. Entschleunigung sei von jeher das große Thema der Heilbäder. So erinnert Beck an das klassische Bild von Kurgästen, die mit einem Glas Wasser in der Hand in den Wandelhallen spazieren gehen, zur Ruhe und zu sich selbst kommen. Der Kreuzberg sei ein idealer Kooperationspartner, der schon heute mit einer Buslinie an die Bäder angeschlossen sei.

Von Seiten des Landkreis Rhön-Grabfeld gratulierte der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll zur landkreisübergreifenden Zusammenarbeit. Der Kreuzberg sei ganz besonderer Ort, der von Gästen wie Einheimischen mehr als geschätzt, ja geliebt werde. Für Thomas Bold, den Landrat von Bad Kissingen ist es schon fast eine zwingende Notwendigkeit, dass die Klosterbetriebe ein Premiumpartner für das Bäderland sind. „Der Kreuzberg ist ein Stück Identifikation mit der Region.“

Dr. Martin Spantig, Geschäftsführer der Bayern Tourismus Marketing GmbH verwies auf die Marke „stade Zeiten“ mit der eine starke Antwort auf die aktuellen Reisemotive „Ruhe, Auszeit und Erholung“ gefunden worden sei. Unter dieser Marke wolle auch das Bäderland Bayerische Rhön verstärkt mit seinen Angeboten präsent sei. „Stille und Spiritualität sind definitiv Zukunftsmärkte im Tourismus.“ Bisher sei die Sonne das Reisemotiv und die Reisesehnsucht Nummer eins gewesen, das habe sich nunmehr verändert. Mit den Themenfeldern Ruhe, Sinnsuche, Glaube und Entschleunigung stelle sich die bayerische Rhön perfekt für die bayerische Marke „stade Zeiten“ auf.

Der Kreuzberg sei „hoch und heilig“ fasste Provinzvikar Franz Josef Kröger der Deutschen Franziskanerprovinz zusammen. Zwei Aspekte kommen auf dem Heiligen Berg der Franken zusammen, der religiöse und gesundheitliche. Wallfahren und Pilgern aber auch die Verköstigung gehören zusammen. Der neuen Kooperation wünschte er einen langen Bestand und gute Früchte für beide Seiten.

Angelika Somaruga, die Geschäftsführerin der Franziskaner Klosterbetriebe betonte die einfache franziskanische Lebensweise auf dem Kreuzberg. „Man kommt hier zur Ruhe. Wir versuchen jedem Gast ein Stück stade Zeit zu vermitteln – auch im Trubel. Es ist das erste Anliegen des Kreuzbergs Ruhe zu vermitteln.“

Mehr Information zum Kloster und den Franziskaner Klosterbetrieben auf dem Kreuzberg hier


3 Kommentare zu “Bäderland Bayerische Rhön und Franziskaner vereinbaren Kooperation

  1. Es wäre trotz der genannten Entwicklung aber ganz schlecht, den Gastbetrieb völlig aufzugeben, denn die Mönche müssen auch von etwas leben und das eine oder andere Seelsorgsgespräch mag auch hier stattfinden können -abgesehen von der Beichtgelegenheit, die ja auch in der Kirche gegeben ist. Ich bin jedenfalls dankbar, dass es überhaupt noch einen nennenswerten Gastbetrieb gibt!

  2. Die Kommerzialisierung zerstört den Charakter der Klöster. Aber vor allen Dingen dadurch, dass hier der Kommerz so sehr dominiert!!!
    Ich bin 50 Jahre alt und Gast im Kloster Engelberg seit meiner Geburt, das erste Mal war ich dort im Alter von etwa sechs Monaten im Kinderwagen. Hier gab es damals einen Mönch mit dem mein Vater früher in Jugendtagen in Steinheim Handball gespielt hat. Seither bin ich ungebrochen und oft dort und konnte die Entwicklung des Gastrobereiches sehr genau beobachten. Das ist heute eine lieblose Massenabfertigung geworden und steht völlig gegen jedwede klösterliche Statuten. Waren früher wenigstens noch Mönche hinter der Theke, die ihre Tätigkeit im Ethos des Ordens versahen sind es seit langer Zeit inzwischen Angestellte, die getrieben sind von den Dogmen der Kommerzialisierung. Keine gute Sache.

    1. Da haben sie völlig recht, ich kenne Engelberg auch seit meine Kindheit.
      Ich denke , es liegt am Mangel klösterlichen Nachwuchses.
      Was kann man machen, in der zeit, wo die Kirchen immer leerer werden ???

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